Deutschland

Baubranche befürchtet Baustellenstopp wegen Lieferengpässen beim Material

Lesezeit: 1 min
25.05.2021 13:09  Aktualisiert: 25.05.2021 13:09
Nach schwachem Start ins Jahr fürchtet die deutsche Baubranche Lieferprobleme wegen Materialmangel.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach schwachem Start ins Jahr fürchtet die deutsche Baubranche Lieferprobleme wegen Materialmangel. „Die Engpässe haben das Potenzial, die Baustellen im Sommer zum Erliegen zu bringen“, sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) am Dienstag. „Unsere Unternehmen befürchten Baustellenstopps und Kurzarbeit.“ Im ersten Quartal hätten der Wintereinbruch und die planmäßige Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes die Baukonjunktur merklich gebremst. So lagen die Umsätze der Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe laut ZDB bei 16,4 Milliarden Euro und damit um rund 9,4 Prozent unter Vorjahresniveau. Bei den Aufträgen gebe es Licht und Schatten: Während die Nachfrage im Wohnungsbau hoch bleibe, sei sie bei der Wirtschaft weiter schwankend. Über die Probleme in der Baubranche hatten zuvor erstmals die Deutschen Wirtschaftsnachrichten berichtet. Ein Insider aus der Baubranche teilte dieser Zeitung mit, dass die Kleinbetriebe im Bausektor vor dem Aus stehen. Rohstoffe und Materialien seien erst in drei Monaten lieferbar. Die Lager seien leer und Aufträge können nicht erfüllt werden (HIER).

Die gesamten Bauinvestitionen stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Januar bis März um 1,1 Prozent zum Vorquartal, sanken allerdings binnen Jahresfrist um 1,6 Prozent. Im Mai hellte sich das Geschäftsklima am Bau auf, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Die Betriebe beurteilten zwar ihre aktuelle Lage besser und auch ihre Erwartungen fielen weniger pessimistisch aus als zuletzt. „Das Problem der Materialknappheit hat sich jedoch nochmals verschärft“, betonte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Bau-Lobbyist Pakleppa erklärte: „Bei Kunststoffen und Holz bleiben vielfach Lieferungen aus, bei Stahl und Metallen gibt es deutliche Preiserhöhungen.“ So habe sich Holz zum Vorjahr um fast 36 Prozent verteuert und zum Dezember 2020 um gut 27 Prozent.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...