Finanzen

Dax: Wie die US-Notenbank die deutschen Börsianer enttäuscht hat

Die Anleger haben so gespannt auf eine wichtige Konferenz mit der US-Notenbank gewartet, die gestern Abend über die Bühne ging. Doch gab es dabei keine wichtigen Ergebnisse.
27.05.2021 11:12
Aktualisiert: 27.05.2021 11:12
Lesezeit: 1 min
Dax: Wie die US-Notenbank die deutschen Börsianer enttäuscht hat
Die Anleger warten immer noch auf neue Rekorde. (Foto: dpa)

Der Dax hat bis 11 Uhr 0,4 Prozent auf 15.394 Punkte verloren.

Damit reagierte die Börse kaum auf den einflussreichen US-Notenbänker Randal K. Quarles, der sich nach Börsenschluss in Deutschland zu möglichen Änderungen bei den staatlichen Anleihe-Programmen äußerte. Grundsätzlich signalisierte er zwar seine Bereitschaft, die Diskussion darüber wieder aufzunehmen. Die US-Fed hat nämlich seit Frühjahr des vergangenen Jahres 120 Milliarden Dollar an Bonds erworben. Doch fehlte es an eindeutigen Aussagen dazu:

„Obwohl wir bei der jeder politischen Maßnahme geduldig sein müssen,“ sagte Quarles. „Wenn sich meine Erwartungen für das Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung und die Inflation als richtig erweisen sollten, dann wird das Federal Market Commitee [Anmerkung: die zuständige Einrichtung der Fed] auf ihren kommenden Sitzungen mit der Diskussion über die Anpassung der Vermögensankäufe beginnen müssen“, erklärte der Notenbänker.

Doch gibt es nachmittags immerhin wieder ein regelrechtes Feuerwerk an US-Konjunkturdaten, die für neue Impulse an den Märkten sorgen könnten. Um 14.30 Uhr MEZ werden Statistiken über die langlebigen Auftragseingänge ohne das Transportwesen präsentiert. Darüber hinaus erfahren die Anleger, wie groß die Zahl der Erstanträge für die Arbeitslosenunterstützung gewesen sind. Ebenso geht es darum, wie sich der persönliche Konsum in den USA entwickelt.

Der Dax hat bereits gestern eine ähnliche Entwicklung wie heute Morgen eingeschlagen und mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 15.450 Punkten nahezu stagniert. Die Top-Aktie war Vonovia, die 1,5 Prozent auf 49,65 Euro gewann. Der Kurs holt jetzt die Verluste vom Vortag auf. Diese Rückgänge musste er hinnehmen, weil das Unternehmen angekündigt hat, den Konkurrenten Deutsche Wohnen zu übernehmen. Darüber hinaus hat am Mittwoch Daimler 1,2 Prozent auf 71,54 Euro zugelegt, während die Deutsche Post ein Plus von 1,1 Prozent auf 54,19 Euro verzeichnet hat. Beide Aktien belegten somit die Plätze danach.

Doch es gab auch Verlierer: So hat MTU einen Verlust von 1,4 Prozent auf 205 Euro verbucht. Die Nummer zwei auf der Liste war die Deutsche Bank, die 1,2 Prozent auf 12,13 Euro einbüßte. Die Münchener Rückversicherungsgesellschaft verlor 1,1 Prozent auf 233,70 Euro und landete auf dieser Liste auf dem dritten Platz.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...