Es ist nicht nachvollziehbar, warum die „Great Reset“-Initiative des Weltwirtschaftsforums per se als Verschwörungstheorie abgetan wird. Zuvor hatten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten dokumentiert, dass es sich um eine ernsthafte und durchdachte Initiative handelt, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden muss – HIER.
Während alle politischen Lager in Deutschland damit beschäftigt sind, diese Initiative zum Anlass zu nehmen, sich im Sinne des tagespolitischen Profits und angesichts des Bundestagswahlkampfs gegenseitig zu diffamieren, machen sich in den USA Denkfabriken, Institutionen und Politiker ernsthafte Gedanken über diese Initiative, die eine Transformation der Gesellschaften und Volkswirtschaften herbeiführen soll – vor allem im finanzpolitischen Bereich im Zusammenspiel mit der Digitalisierung (CBDC, Digital Currency Wallets etc.) Wie wird das neue Finanzsystem ausschauen, wenn sogar die IWF-Chefin Kristalina Georgieva offen von einem neuen „Bretton Woods-Moment“ spricht? Die „Financial Times“ titeln deshalb sinngemäß: „Time for a great reset of the financial system“
Auf einige Berichte aus den USA soll hier verwiesen werden, um die gedankliche Starre in Deutschland in Frage zu stellen:
Das Competitive Enterprise Institute (CEI): „Roadmap for the ,Great Reset‘“
The Brookings Institution: „The Great Reset – Relaunching Africas Economies“
American Institute for Economic Research: „What’s Up with the Great Reset?“
RAND Corporation: „The Great Reset: Policing in 2030“
The Heritage Foundation: „Free Markets Trump Globalists‘ ,Great Reset‘ for Post-Covid-19 Recovery“
Geopolitical Intelligence Services (GIS): „The ,Great Reset’: Prospects and risks“
Rede der IWF-Chefin Kristalina Georgieva zum „Great Reset“ (3. Juni 2020)
Prince Charles hat eine eigene „Great Reset“-Rubrik auf seiner offiziellen Webseite
Diese Liste könnte weitergeführt werden. Doch in der deutschen Öffentlichkeit wäre es angebracht, wenn sich Journalisten, Politologen, Bürger und vor allem Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler zunächst die obigen Berichte durchlesen, um eine objektive Einschätzung über den sogenannten „Great Reset“ vorzunehmen.
Im zweiten Schritt kann diese Initiative dann abgelehnt oder unterstützt werden. Beide Sichtweisen hätten zumindest eine Berechtigung.
Doch gegenseitige Diffamierungen und Verleumdungen führen zu nichts. Ganz im Gegenteil: Wenn die Gruppe A die Gruppe B als „Verschwörungstheoretiker“ und die Gruppe B die Gruppe A im Gegenzug als „Vaterlandsverräter“ bezeichnet, vergiftet das die Atmosphäre.
Eine Radikalisierung des Bundestagswahlkampfs muss unter allen Umständen verhindert werden. Das geht aber nur dann, wenn dieses Thema, das die Bürger sehr bewegt, nicht tabuisiert wird. Andernfalls besetzen die Deutung und die Interpretation dieses Themas die realen und maskierten „Verschwörungstheoretiker“ in den sozialen Medien, um eine gezielte Spaltung der Gesellschaft herbeizuführen.
Schwere Unruhen in Deutschland im Juni 2021?
An dieser Stelle möchte ich etwas erwähnen, was die Menschen in Deutschland genau lesen sollten. Es gibt eine Frau, die sich Mariana Mazzucato nennt. Sie ist Gründerin und Direktorin des Institute for Innovation and Public Purpose. Außerdem ist sie aktive Autorin auf der Webseite des Weltwirtschaftsforums. Diese besonders schlaue Dame hatte am 21. Oktober 2020 beim TIME-Magazin einen Prognose-Artikel unter dem Titel „It's 2023. Here's How We Fixed the Global Economy“ veröffentlicht. In ihrem Artikel schildert sie alle Entwicklungen bis zum Jahr 2023. Bisher haben sich all ihre Schlüsselprognosen bewahrheitet – sogar die „Vorhersage“, dass Joe Biden die Präsidentschaftswahl gewinnt.
In einem Abschnitt ihrer Prognose vom Oktober 2020 führt sie aus: „Das Ende unserer Gesundheitskrise war in Sicht. Doch im Juni 2021 befand sich die Weltwirtschaft noch in einem gedrückten Zustand. Als die Regierungen begannen, ihre Optionen für neue Konjunkturpakete zu diskutieren, brach eine Welle öffentlicher Proteste aus.“
Mazzucato meint, dass im Juni 2021 die „Steuerzahler“ vor allem in Deutschland, Brasilien und Kanada auf die Straßen gehen werden, um gegen Konjunkturpakete zu protestieren, von denen lediglich die Großkonzerne profitieren werden.
Dann schreibt sie: „Mit Biden im Amt nahmen die USA diese Forderungen ernst und knüpften die nächste Welle von Unternehmensrettungsaktionen an strenge Bedingungen. Unternehmen, die Gelder erhielten, mussten ihre Löhne- und Gehälter aufrechterhalten und ihren Arbeitern einen Mindestlohn von 15 US-Dollar pro Stunde zahlen. Den Unternehmen wurde bis 2024 dauerhaft verboten, Aktienrückkäufe zu tätigen und Auszahlungen von Dividenden oder Vorstandsboni durchzuführen.“
Liebe Leser, was lernen wir aus all diesen „Vorhersagen“, die bisher weitgehend eingetreten sind?
Halten Sie sich von den Straßen fern. Lassen Sie sich nicht für die Interessen von Menschen instrumentalisieren, denen Sie nichts bedeuten.