Politik

Rest-Parteien verhindern Ernennung von AfD-Kandidat zum 18. Mal in Folge

Traditionell stellt die größte Oppositionspartei den Posten des Vizepräsidenten des Bundestags. Union, SPD, Grüne, FDP und Linke verhindern dies seit Beginn der Legislaturperiode.
10.06.2021 13:24
Aktualisiert: 10.06.2021 13:24
Lesezeit: 1 min

Der AfD-Abgeordnete Harald Weyel ist bei der Wahl zum Vizepräsidenten des Bundestags erneut gescheitert. Am Donnerstag stimmten 531 Parlamentarier mit Nein, 101 gaben ein Ja. Zweimal hatte er die notwendige Mehrheit bereits verfehlt.

Vor ihm waren bereits fünf andere AfD-Abgeordnete in dieser Wahlperiode mit dem Versuch gescheitert, einer der Stellvertreter von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) zu werden. Weil jeder Kandidat in jeweils bis zu drei Wahlgängen antreten kann, ist es demnach das 18. Mal, dass ein AfD- Kandidat für das Amt – welches traditionell der größten Oppositionspartei des Landes vorbehalten ist – in der Abstimmung an den Stimmen der anderen Parteien scheitert.

Die Parlamentarier gaben häufig an, sich nicht von der AfD in diesem Amt nach außen vertreten lassen zu wollen. Der Präsident ist hinter dem Bundespräsidenten der zweite Mann im Staate - und so einer der obersten Repräsentanten des Landes.

Die AfD will auch im nächsten Bundestag darauf pochen, den Posten eines Vizepräsidenten zu bekommen. Ihre Fraktion werde «ihren Anspruch auf das Amt eines Bundestagsvizepräsidenten aufrechterhalten», hatte die Vorsitzende Alice Weidel gesagt

Nach der Geschäftsordnung darf jede Fraktion des Bundestags durch mindestens einen Vizepräsidenten oder eine Vizepräsidentin im Präsidium vertreten sein. «Es gibt keinen Rechtsanspruch», hatte Schäuble bereits vor zwei Jahren gesagt. Es gebe lediglich eine «Verabredung», dass jede Fraktion einen Kandidaten vorschlagen könne, lautet Schäubles Lesart der Geschäftsordnung. Dann gelte: «Es wird immer nur Vizepräsident, wer in geheimer Wahl die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages erhält.» Und wer sie nicht bekomme, werde eben nicht Vizepräsident.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Politik
Politik Trotz Sanktionen: EU steigert Importe von russischem LNG
05.11.2025

Ein neuer Energiebericht zeigt: Die EU hat im ersten Halbjahr 2025 ihre Importe von russischem Flüssigerdgas (LNG) trotz Sanktionen und...

DWN
Finanzen
Finanzen USA wollen Dollarkurs stärken: Neue Strategie für die globale Wirtschaftsmacht
05.11.2025

Die internationale Rolle des US-Dollars bleibt zentral. Während China die Abhängigkeit verringern will, prüfen die USA Strategien, um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Recruiting Trends: Zeugnisse verlieren bei der Jobsuche an Bedeutung
05.11.2025

Immer mehr Firmen rücken bei der Personalsuche von klassischen Lebensläufen und Abschlüssen ab: Laut einer Stepstone-Befragung wollen 77...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht auf tiefsten Stand seit Juni: Anleger leiden unter Risikoaversion
04.11.2025

Der Bitcoin-Kurs steht unter massivem Druck. Milliardenverluste, Panikverkäufe und makroökonomische Unsicherheiten erschüttern den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Studie: Betriebsrat wirkt sich positiv auf die Produktivität aus
04.11.2025

Wie stark kann ein Betriebsrat die Produktivität von Unternehmen wirklich beeinflussen? Eine aktuelle Ifo-Studie liefert überraschende...

DWN
Panorama
Panorama Triage-Regel gekippt: Was die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bedeutet
04.11.2025

Das Bundesverfassungsgericht hat die umstrittene Triage-Regel gekippt – ein Urteil mit weitreichenden Folgen für Medizin und Politik....

DWN
Politik
Politik Reformen in Europa: Wie der schleppende Fortschritt den Wettbewerb gefährdet
04.11.2025

Europa steht vor wachsenden wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen. Kann die Union unter diesen Bedingungen den Rückstand...

DWN
Finanzen
Finanzen BYD-Aktie unter Druck: Chinas Autobauer mit größtem Umsatzrückgang seit Jahren
04.11.2025

BYD steht unter Druck: Der einstige Überflieger der E-Auto-Branche erlebt den größten Gewinnrückgang seit Jahren. Anleger sind...