Finanzen

Mangelndes Vertrauen: EU schließt Deutsche Bank und weitere Großbanken von Corona-Schuldenprogramm aus

Die EU hat die Deutsche Bank und neu andere Großbanken von einer Mitarbeit an ihrem riesigen Anleiheprogramm ausgeschlossen.
16.06.2021 10:00
Aktualisiert: 16.06.2021 10:21
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Mangelndes Vertrauen: EU schließt Deutsche Bank und weitere Großbanken von Corona-Schuldenprogramm aus
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. (Foto: dpa) Foto: Francisco Seco

Die EU hat zehn global tätige Großbanken von ihrem riesigen Schuldenaufnahmeprogramm ausgeschlossen. Bei den Geldhäusern handelt es sich nach Informationen der Financial Times um JP Morgan, Bank of America, Citygroup, Barclays, Natixis, Nomura, NatWest und UniCredit, Deutsche Bank und Crédit Agricole.

Eine Sprecherin der EU begründete das Teilnahmeverbot mit mangelndem Vertrauen in die Banken, weil diese in der Vergangenheit an Finanzskandalen beteiligt gewesen seien und bislang keine konkreten Änderungen vorweisen könnten, welche ein Fehlverhalten in der Zukunft verhindern würde.

Erste Anleihe siebenfach überzeichnet

Um die Corona-Hilfen zu finanzieren, hat die EU-Kommission inzwischen die ersten 20 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufgenommen. Dafür wurden zehnjährige Anleihen platziert, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstagabend mitteilte. „Ich freue mich, dass dies sehr großes Interesse geweckt hat. Die Anleihe war sieben Mal überzeichnet.“ Die Konditionen seien mit weniger als 0,1 Prozent Zinsen sehr günstig. Insgesamt würden dieses Jahr 100 Milliarden Euro aufgenommen.

Die EU hatte im vergangenen Jahr ein riesiges Schuldenprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro beschlossen - 800 Milliarden in an die Inflation angepassten Preisen, wie von der Leyen erklärte. Das Geld soll helfen, die infolge der staatlichen Corona-Maßnahmen entstandenen wirtschaftlichen Schäden zu bewältigen. Finanziert wird dies über Schulden, die bis 2058 gemeinsam getilgt werden sollen. Die 27 EU-Staaten hatten diese Beschlüsse in den vergangenen Wochen offiziell ratifiziert, was Voraussetzung für den Start der Schuldenaufnahme war.

BNP Paribas, DZ Bank, HSBC, Intesa Sanpaolo, Morgan Stanley, Danske Bank und Santander agierten als Vermittler der ersten Anleihetranche.

Das erste Geld soll ab Juli an die EU-Staaten fließen, teils als Zuschuss und teils als Kredit. Dafür mussten die Regierungen detaillierte Ausgabenpläne bei der Kommission einreichen. Diese will die ersten Pläne am Mittwoch billigen. Von der Leyen will die ersten Bescheide dann persönlich in Portugal und Spanien abliefern. Weitere Reisen führen sie diese Woche nach Griechenland, Dänemark und Luxemburg, wie von der Leyen erklärte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft JPMorgan-Chef Dimon warnt: Die Party an den US-Börsen ist vorbei – jetzt zählen Waffen statt Aktien
18.10.2025

JPMorgan-Chef Jamie Dimon zeichnet ein düsteres Bild der Weltwirtschaft: Er warnt vor einer harten Marktkorrektur, kritisiert die Politik...

DWN
Unternehmen
Unternehmen CATL Testkapazitäten: Europas größtes Batteriezellen-Zentrum entsteht
18.10.2025

Der chinesische Batteriehersteller CATL verdoppelt seine Testkapazitäten in Arnstadt und baut eines der größten Batteriezellzentren...

DWN
Finanzen
Finanzen Nebenwerte als Chance: Warum Small Caps oft überdurchschnittliche Renditen bringen
18.10.2025

Nebenwerte im Fokus: Small-Cap-Aktien können enorme Kurschancen bieten – doch sie bergen auch Risiken. Warum vernachlässigte...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Credit in Europa: Boom, Blase oder Lehre aus der Finanzkrise?
18.10.2025

Die Private-Credit-Branche hat sich in den letzten Jahren zu einem der dynamischsten Segmente auf den globalen Kapitalmärkten entwickelt....

DWN
Technologie
Technologie Trotz Grünstrom-Rekord geht Energiewende nicht schnell genug
18.10.2025

Die weltweite Energiewende erreicht neue Rekorde: Nie zuvor wurde so viel Grünstrom installiert. Doch trotz Wachstum reicht das Tempo...

DWN
Panorama
Panorama Gen Z Proteste weltweit: Junge Generation erhebt sich gegen Misswirtschaft
18.10.2025

Die junge Generation erhebt sich weltweit gegen Korruption, Perspektivlosigkeit und Misswirtschaft. In Madagaskar stürzte der Präsident,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovationspolitik: Warum Europa seine besten Ideen selbst blockiert
18.10.2025

Der Wirtschaftsnobelpreis ist in diesem Jahr ein Weckruf für Europa. Die ausgezeichneten Forscher zeigen, dass Wohlstand nicht aus...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Krones-Aktie: Wie aus Flaschen Milliarden werden
17.10.2025

Ob Ketchup, Cola oder Sojadrink: Weltweit läuft fast jede Flasche durch eine Abfüllline von Krones. Seit fast 75 Jahren versorgt die...