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Nobelpreis-Träger nennt Kommunistische Partei Chinas „Völkermörder“ und „Sklavenhändler“

Lesezeit: 3 min
29.06.2021 22:15  Aktualisiert: 29.06.2021 22:15
Ein Nobelpreis-Träger hat angesichts des 100-jährige Bestehens der Kommunistischen Partei Chinas scharfe Kritik geübt. Die Partei sei der „Völkermörder“ der Uiguren, der Tibeter, der Mandschuren und Dutzender weiterer Völker. Doch die Kommunistische Partei Chinas hat nicht nur Gegner im Westen.
Nobelpreis-Träger nennt Kommunistische Partei Chinas „Völkermörder“ und „Sklavenhändler“
Chinas Präsident Xi Jinping und die Funktionäre der Kommunistischen Partei Chinas. (Foto: dpa)
Foto: How Hwee Young

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China  

Am 28. Juni 2021 wurde in China das 100-jährige Bestehen der Kommunistischen Partei Chinas gefeiert. Die dpa meldet: „Mit Stolz wird der Welt demonstriert, dass China das Coronavirus im Griff habe. Seit einem Jahr läuft das Leben wieder normal. Es herrscht eine strenge ,Null-Covid-Politik‘. Nur vereinzelt gibt es kleinere Ausbrüche, die erfolgreich mit Massentests, Ausgangssperren, Quarantäneregeln und Kontaktverfolgung bekämpft werden. Mit strikten Beschränkungen und Quarantäne bei der Einreise schottet sich das Land ab, was auch den - schon seit Jahren feststellbaren - politischen Trend verstärkt, die Präsenz von Ausländern und den Einfluss westlicher Normen und Werte im Land zu reduzieren.“

Der US-amerikanische Chemie-Nobelpreisträger Aziz Sancar teilte über Twitter mit: „Es ist das 100-jährige Jubiläum der Kommunistischen Partei Chinas, die sich an keinerlei Menschenrechte hält und der Mörder und Völkermörder der Uiguren, der Tibeter, der Mandschuren, der Mongolen und Dutzender weiterer Völker ist - und sogar sein eigenes Volk als Sklaven vermarktet. Hoffentlich wird die Kommunistische Partei Chinas bald untergehen. Lang lebe Ost-Turkestan.“

Sancar hatte im Jahr 2015 „für die mechanistischen Studien zur DNA-Reparatur“ gemeinsam mit den Wissenschaftlern Tomas Lindahl und Paul Modrich den Nobelpreis für Chemie erhalten.

Die Wahrheit ist, dass die Kommunistische Partei Chinas sehr viele Kollaborateure in Europa und in den USA hat. Das Weltwirtschaftsforum pflegt enge Beziehungen zur Kommunistischen Partei Chinas. Während Chinas Wirtschaft mittlerweile als Profiteur aus der Corona-Krise hervorgeht, wird der deutsche Mittelstand auseinandergenommen. Peking könnte in Deutschland bald auf Einkaufstour gehen (HIER).

China ist nachweislich der größte wirtschaftliche Profiteur der Corona-Krise (Mehr HIER).

Der WDR hatte einen Beitrag über China ausgestrahlt (26. Mai 2021, „Markt“), der Mao und das Kommunistische Regime in den höchsten Tönen für seinen „Aufstieg“ lobt. Die zuständige WDR-Moderatorin sagt in dem Beitrag: „Auch wenn das natürlich beeindruckend ist. Dieser Aufstieg dieser Nation. Und zwar schon seit Jahrzehnten schwarz auf weiß festgeschrieben. Dieses Buch vom Staatsgründer persönlich.“

Anschließend wird eine Männerstimme abgespielt, die eine Serie von Videoausschnitten über China begleitet. Die Stimme sagt: „Der große Vorsitzende Mao sagte schon 1956: ,Im Jahre 2001 wird China zu einem mächtigen sozialistischen Industrieland geworden sein. So muss es kommen‘. Mao hatte echten Weitblick. Wo westliche Firmen nur von Quartalsbericht bis Jahresabschluss planen, wurde China mit jahrzehntelanger Strategie die größte Volkswirtschaft der Welt.“

Verfolgung von Kritikern und Minderheiten in China

Die „Heritage Foundation“ führt zu Mao aus: „Können Sie den größten Massenmörder des 20. Jahrhunderts nennen? Nein, es war nicht Hitler oder Stalin. Es war Mao Zedong. Laut dem maßgeblichen ,Black Book des Kommunismus‘ starben schätzungsweise 65 Millionen Chinesen an den Folgen von Maos wiederholten, gnadenlosen Versuchen, ein neues ,sozialistisches‘ China zu schaffen. Jeder, der ihm in die Quere kam, wurde beseitigt – durch Hinrichtung, Inhaftierung oder erzwungene Hungersnot.“

Die „Washington Post“ berichtet übereinstimmend, dass allein währen des „Großen Sprungs nach vorn“ mindestens 45 Millionen Menschen gestorben sein sollen, was Mao zum größten Massenmörder der Geschichte macht – noch vor Hitler und Stalin.

Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) hält der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) zufolge „an ihrem Machtmonopol fest, lässt keine unabhängigen politischen Kontrollinstanzen oder politische Konkurrenz zu und unterdrückt organisierte oppositionelle Aktivitäten. Es handelt sich bei der VR China deshalb eindeutig um ein nicht liberales, autoritäres Regierungssystem. Unter Partei- und Staatschef Xi Jinping traten seit 2012 restriktive und repressive Herrschaftspraktiken deutlicher zu Tage als unter seinen Vorgängern.“

Doch die chinesische Führung ist nicht nur hart im Umgang mit Oppositionellen, sondern auch mit ethnischen Minderheiten. „Human Rights Watch“ wörtlich: „Die chinesische Regierung begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Uiguren und anderen turkstämmigen Muslimen in der nordwestlichen Region Xinjiang, so Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Bericht. Die chinesische Führung ist verantwortlich für eine weit verbreitete und systematische Politik der Masseninhaftierung, Folter und kulturellen Verfolgung sowie für weitere Vergehen.“

Die Zeitung „Die Tagespost“ berichtet: „Mit der wachsenden Verfolgung von Religionen in Chinawerden sogar die von der Regierung genehmigten und gelenkten protestantischen Kirchen der „Patriotischen Drei-Selbst-Bewegung“ von den kommunistischen Parteibehörden schikaniert. Innerhalb von zwei Wochen seien im Kreis Yugan 48 Kirchen geschlossen worden, berichtete das schweizer Internetportal Livenet. Der Landkreis Yugan liegt in der Provinz Jiangxi und hat mehr als eine Million Einwohner. Yugan zählt den Informationen zufolge rund zehn Prozent Christen. Nach Angaben eines Parteisekretärs im Kreis Yugan hätten Regierungsmitglieder die Maßnahme mit den Worten begründet, „es gibt zu viele Gläubige im Kreis. Wenn so viele Menschen an Gott glauben, wer wird dann auf die Kommunistische Partei hören?“

Frank Dikötters Buch „Maos Großer Hunger: Massenmord und Menschenexperiment in China: Massenmord und Menschenexperiment in China (1958-1962)“ befasst sich mit dem Regime in China.

Alan Posener hatte im Jahr 2014 in einem Beitrag der Zeitung „Die Welt“ gefordert: „Sagt endlich, dass Mao der größte Massenmörder war.“ Ein Zitat Maos über die Hungernot in China spricht Bände: „Wenn es nicht genug zu essen gibt, verhungern die Menschen. Es ist besser, die Hälfte der Menschen sterben zu lassen, damit die andere Hälfte genug zu essen hat.“

Die „FAZ“ meint: „Maos ,Großer Sprung‘ gehört zu den Unfassbarkeiten der Geschichte. Ein Volk wurde gefoltert. Doch in China sind Maos Verbrechen immer noch ein Tabu (und nicht nur dort).“


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