Politik

Wegen Pandemie-Schulden: Viele britische Kleinunternehmer stehen vor dem Abgrund

Die Corona-Pandemie hat die Schulden unabhängiger britischer Geschäfte und Läden einer Studie zufolge vervielfacht. „Die meisten waren gezwungen, nicht mehr tragbare Schulden aufzunehmen, und viele stehen infolgedessen am Abgrund“, heißt es in dem viel beachteten Bericht des früheren Unternehmenschefs Bill Grimsey.
17.07.2021 11:31
Aktualisiert: 17.07.2021 11:31
Lesezeit: 1 min

Die Corona-Pandemie hat die Schulden unabhängiger britischer Geschäfte und Läden einer Studie zufolge vervielfacht. „Die meisten waren gezwungen, nicht mehr tragbare Schulden aufzunehmen, und viele stehen infolgedessen am Abgrund“, heißt es in dem viel beachteten Bericht des früheren Unternehmenschefs Bill Grimsey. Er mahnte: „Dringende Unterstützung ist erforderlich, um einen Tsunami von Schließungen zu verhindern.“

Die Schuldenaufnahme sei enorm gewesen, betont der Autor. „Allein in der Friseur- und Schönheitsbranche schätzen wir, dass die Schulden von etwa 20 000 unabhängigen Unternehmen von 0,05 Milliarden auf 0,3 Milliarden Pfund gestiegen sind.“ Insgesamt hätten die Schulden der inhabergeführten Unternehmen von 500 Millionen auf 2,2 Milliarden Pfund zugelegt.

Inhabergeführte Unternehmen seien während der Pandemie ungerecht behandelt worden. „Während größere Unternehmen in der Lage waren, Handel zu treiben und von großzügiger staatlicher Unterstützung zu profitieren, konnten kleinere Unternehmen nicht handeln und fühlten sich nicht unterstützt und nicht geschätzt.“ Viele Eigentümer hätten auch psychisch unter den Auswirkungen gelitten und stünden nun an einem kritischen Punkt.

Der Bericht kritisierte, die britische Politik verkenne die Rolle der Geschäfte bei der Stärkung des sozialen Gefüges. Hier seien Frankreich und Deutschland, die über viel mehr eigenständige Unternehmen verfügten, Vorbilder.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI im Bewerbungsprozess: Was Unternehmen und Kandidaten beachten sollten
30.12.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Bewerbungen – schneller, objektiver, aber nicht immer transparent. Während manche...

DWN
Politik
Politik USA greifen Hafen in Venezuela an: CIA soll angeblichen Drogenumschlagplatz attackiert haben
30.12.2025

Eine Explosion im Hafen, ein Präsident, der offen von einem Schlag spricht, und viele offene Fragen. Donald Trump bestätigt einen...

DWN
Panorama
Panorama Tresor-Coup in Gelsenkirchen: 3.200 Schließfächer aufgebrochen, Beute von 30 Millionen Euro
30.12.2025

"Wir wollen rein", skandiert eine aufgebrachte Menge vor der Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen. Doch die Polizei riegelt ab. Was zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neun von zehn Haushaltshilfen werden schwarz beschäftigt
30.12.2025

Fast vier Millionen Haushalte setzen auf Schwarzarbeit – warum viele die Anmeldung umgehen und wie viel Geld dabei wirklich fließt.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z: Warum Sinnhaftigkeit zur neuen Währung im Job wird
30.12.2025

Führungskraft? Nein danke. Für die Generation Z zählt im Beruf längst nicht mehr die steile Karriere, sondern Sinn, Freiheit und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lebensmittelpreise 2025: Butter billiger, Schokolade teurer
30.12.2025

2025 wurden Verbraucher bei Lebensmitteln kräftig durchgeschüttelt. Butter fiel im Preis deutlich, während Schokolade, Rinderhack und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Alarm: Deutschland hat die höchsten Unternehmenssteuern der G7
30.12.2025

Deutschland gilt als Hochsteuerland – nun belegen es die Zahlen. Eine große Mehrheit der Unternehmen empfindet Steuern und Abgaben als...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Putin? USA kritisieren Ukraine, versenken zugleich weiter Schiffe vor Venezuela
30.12.2025

Ein angeblicher Drohnenangriff auf eine Residenz von Wladimir Putin bringt neue Unruhe in die festgefahrenen Gespräche über den...