Politik

Dieser Forscher der Leopoldina sagt: „Klappe halten, impfen lassen“

Ein Verhaltensforscher der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina fordert eine Impfpflicht. Er rät dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der wegen seiner Kritik am indirekten Impfzwang auch bei Markus Söder in Ungnade gefallen ist: „Klappe halten, impfen lassen, würde ich ihm raten“
30.07.2021 18:16
Aktualisiert: 30.07.2021 18:16
Lesezeit: 1 min

Die „FAZ“ hat ein Interview mit dem Direktor des „Behavior and Inequality Research Institute“, Armin Falk, geführt. Falk ist auch Forscher an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Das Blatt titelt: „Leopoldina-Forscher Falk: ,Klappe halten, impfen lassen‘.“

Die „FAZ“ fragte: „Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat gerade öffentlich bekräftigt, dass er sich nicht impfen lässt, weil er die Impfstoffe noch für zu unsicher hält. Was würden Sie ihm raten?“

Falk antwortete: „Klappe halten, impfen lassen, würde ich ihm raten. Angesichts der offenbar geringfügigen Nebenwirkungen – vielleicht mal einen Tag zu Hause bleiben – und dem großen gesellschaftlichen Mehrwert, halte ich solche Äußerungen einfach nur für dumm. Vor einem Jahr war nicht klar, ob wir überhaupt einen Impfstoff bekommen. Jetzt haben wir ihn – und jetzt soll es daran scheitern, dass Leute sich zu fein sind, sich impfen zu lassen? Ich verstehe bei der Impfverweigerung nicht, wo dieser schon fast religiöse Furor herkommt.“

Falk fordert eine Impfpflicht für die Deutschen

Zur Impfpflicht sagt Falk: „Im Fall des Impfens bin ich für eine Impfverpflichtung. Das Mindeste wäre, den Zugang zu Restaurants, Reisen und Veranstaltungen für Nicht-Geimpfte zu erschweren. Das wäre zum einen gerecht, weil im Moment die Kooperativen die Dummen sind. Sie lassen sich impfen; und trotzdem ist die vierte Welle schon programmiert. Eine Gesellschaft, die Kooperation bestraft, die also die Kooperierenden nicht besser stellt als die Nicht-Kooperierenden, kann meines Erachtens nicht funktionieren. Zum anderen würde ein Ausschluss von Nicht-Geimpften auch sinnvolle Anreize setzen, sich impfen zu lassen.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...

DWN
Finanzen
Finanzen DroneShield-Aktie: Drohnenabwehr boomt durch steigende Bedrohungslage
22.12.2025

Die DroneShield-Aktie legt nach starken Zuwächsen weiter zu. Neue Governance-Regeln stärken das Vertrauen der Anleger, während der Markt...

DWN
Politik
Politik Grönland: Trump ernennt Sondergesandten und verschärft den Ton
22.12.2025

Grönland rückt erneut ins strategische Visier Washingtons. Mit der Ernennung eines Sondergesandten sendet US-Präsident Donald Trump ein...

DWN
Politik
Politik Deutschland befindet sich in der größten Rentenkrise seit dem Zweiten Weltkrieg
22.12.2025

Hinter dem Fachkräftemangel wächst eine Rentenlücke, die Deutschlands Wohlstand und Europas Stabilität bedroht. Ein Topökonom warnt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis auf Rekordhoch: Warum Gold zum Jahresende explodiert
22.12.2025

Gold glänzt wie lange nicht mehr. Der Goldpreis markiert neue Rekorde, während Unsicherheit, Notenbanken und geopolitische Risiken die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD: Aufstieg im Arbeitsmarkt für Zugewanderte besonders schwer
22.12.2025

Der OECD-Migrationsausblick 2025 zeigt, wie groß der Einkommensabstand zwischen Zugewanderten und Einheimischen in Deutschland ausfällt....

DWN
Panorama
Panorama Wirtschaftskrise durchkreuzt Winterurlaubspläne der Deutschen
22.12.2025

Hohe Preise, unsichere Konjunktur und veränderte Prioritäten prägen den Winter. Die Wirtschaftskrise zwingt viele Deutsche zu neuen...

DWN
Politik
Politik Staatsmilliarden für E-Autos: Warum Kaufprämien den Markt nicht stabilisieren
22.12.2025

Ab 2026 soll der Kauf von Elektroautos staatlich bezuschusst werden. Die Erfahrung aus Ländern wie Norwegen und Australien zeigt jedoch,...