Politik

Gegen die USA und Taiwan: China führt Mega-Manöver mit scharfer Munition durch

Lesezeit: 2 min
17.08.2021 13:24  Aktualisiert: 17.08.2021 13:24
China hat am 17. August 2021 mit einem Manöver in der Nähe der Halbinsel Taiwans begonnen. Peking sagt ganz offen, dass sich das Manöver gegen die „Provokationen“ durch die USA und die „Sezessionisten“ von der Halbinsel Taiwan richten würde. Doch China hat nicht nur Feinde, sondern auch mächtige Verbündete in den USA – und zwar an der Wall Street.
Gegen die USA und Taiwan: China führt Mega-Manöver mit scharfer Munition durch
Chinesische Marinesoldaten verabschieden am 23.04.2017 vor der Skyline von Shanghai ein chinesisches Kriegsschiff. (Foto: dpa)

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„Die chinesische Volksbefreiungsarmee (PLA) hat am Dienstag als Reaktion auf die jüngsten Absprachen und Provokationen der Sezessionisten der USA und Taiwans an mehreren Orten in der Nähe der Insel Taiwan gemeinsame Angriffsübungen mit scharfer Munition gestartet“, berichtet die chinesische Staatszeitung Zeitung „Global Times“.

Es wurden Kriegsschiffe, U-Boot-Abwehrflugzeuge und Kampfjets in die umliegenden See- und Luftgebiete nahe dem Südwesten und Südosten der Insel Taiwan entsandt. In letzter Zeit hätten die USA und Taiwan Absprachen getroffen, die zu gezielten Provokationen gegen China geführt haben sollen. Chinas Souveränität in der Straße von Taiwan werden von diesen beiden Staaten in Frage gestellt.

Das Reich der Mitte verfolgt das Prinzip der „Ein-China-Politik“. Diesem Prinzip zufolge kann es nur „ein China“ geben, was Hongkong, Taiwan, Macau und das Festland Chinas umfasst. Die Unabhängigkeitsbestrebungen Hongkongs und Taiwans werden als „sezessionistische Bestrebungen“ angesehen, was sie auch sind.

Probleme hat China nicht nur mit der aktuellen Führung in Taiwan, die sich den USA annähert, sondern auch mit allen anderen Anrainerstaaten, die allesamt Ansprüche auf das Südchinesische Meer erheben.

Das Südchinesische Meer, eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt, steht im Mittelpunkt mehrerer sich überschneidender territorialer Streitigkeiten, an denen China, Vietnam, die Philippinen, Taiwan, Malaysia und Brunei beteiligt sind.

Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt hat sich auch zu einem Brennpunkt der chinesisch-amerikanischen Beziehungen in Asien entwickelt. China beansprucht mehr als 80 Prozent des Südchinesischen Meers, während Vietnam die Souveränität über die Paracel-Inseln und die Spratly-Inseln beansprucht. Die Philippinen erheben Anspruch auf die Spratly-Inseln und den Scarborough-Riff, während Brunei und Malaysia die Souveränität über südliche Teile des Südchinesischen Meers und einige der Spratly-Inseln beanspruchen.

Im Jahr 2009 veröffentlichte China eine Landkarte mit der sogenannten „Neun-Strich-Linie“, um Ansprüche im Südchinesischen Meer geltend zu machen. Die geografische Markierung der „Neun-Strich-Linie“ erstreckt sich bis zu 2.000 Kilometer vom chinesischen Festland entfernt und erreicht die Gewässer in der Nähe von Indonesien und Malaysia. US-Militärs sind Gegner der „Neun-Strich-Linie“.

Doch China hat nicht nur Feinde in US-amerikanischen Militärkreisen, sondern auch Verbündete und Freunde in US-amerikanischen Finanzkreisen. Die Stärke Chinas beruht auf seiner Kooperation mit den US-Finanzinstitutionen. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten hatten diesen Zustand in einer Analyse unter dem Titel „Geopolitik und Finanzsystem: Worum es beim Konflikt zwischen China und den USA wirklich geht“ ausführlich beschrieben.


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