Politik

Während des Nato-Einsatzes verdienten die Taliban massiv am internationalen Opium-Handel

Seit dem Jahr 2002 ist der Anbau von Schlafmohn in Afghanistan drastisch angestiegen. Das Schlafmohn wird in Heroin umgewandelt. Der Hauptexportmarkt ist Europa. Die größten Nutznießer des Drogenhandels waren und sind die Taliban.
17.08.2021 17:41
Aktualisiert: 17.08.2021 17:41
Lesezeit: 1 min

Die Gesamtfläche des Schlafmohnanbaus in Afghanistan betrug im Jahr 2020 rund 224.000 Hektar. Das waren 37 Prozent oder 61.000 Hektar mehr als im Jahr 2019. Das geht aus einer Untersuchung der afghanischen Nationalen Statistik- und Informationsbehörde (NSIA) und dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hervor. Während die Anbaufläche in allen wichtigen Schlafmohnanbauprovinzen deutlich zunahm, blieb die südwestliche Region mit 71 Prozent der gesamten Opiumproduktion in Afghanistan die wichtigste Opiumproduktionsregion des Landes.

Die Zahl der mohnfreien Provinzen des Landes ging im Jahr 2020 von 13 auf 12 zurück, wobei die Provinz Kapisa im Nordosten ihren mohnfreien Status verlor. Aus den gesammelten Daten wurde die potenzielle Opiumproduktion auf 6.300 Tonnen geschätzt. Schlafmohn wird in Heroin umgewandelt, um es zu „exportieren“. Das Hauptzielgebiet des afghanischen Heroins ist Europa.

Der Leiter des UNODC-Büros in Kabul, Cesar Gudes, teilt dem englischsprachigen Dienst von Reuters mit: „Die Taliban zählen auf den afghanischen Opiumhandel als eine ihrer Haupteinnahmequellen.“

Nach Beginn des afghanischen Nato-Einsatzes unter der Führung der USA erlebte der Schlafmohnanbau in Afghanistan eine regelrechte Blütezeit. Im Jahr 2002 betrug die Anbaufläche für Schlafmohn 74.000 Hektar. Bis zum Jahr 2010 stieg die Anbaufläche auf 123.000 Hektar. Im Jahr 2018 vergrößerte sich die Anbauflüche auf 328.000 Hektar, um dann im Folgejahr auf 283.000 Hektar zurückzugehen. Im Jahr 2019 wurde eine Anbaufläche von 163.000 Hektar registriert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie erholt sich: Nachfrage kehrt zurück
06.12.2025

Die europäischen Neuzulassungen ziehen spürbar an und signalisieren eine langsame, aber stabile Erholung der Automobilindustrie. Doch...

DWN
Technologie
Technologie Bidirektionales Laden in Schweden: E-Autos und Solaranlagen bieten neue Energie für Haushalte
06.12.2025

In Schweden entwickelt sich eine neue Form der dezentralen Energieversorgung, bei der Haushalte Strom selbst erzeugen und intelligent...

DWN
Politik
Politik Benelux-Einigung: Wie ein radikaler Zusammenschluss Europa herausfordern würde
06.12.2025

Mitten in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen nehmen belgische Politiker eine Vision wieder auf, die lange undenkbar schien...

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs schließt über 24.000 Punkten: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der deutsche Aktienmarkt legt zum Wochenschluss spürbar zu und der Dax überschreitet eine wichtige Schwelle. Doch der Blick richtet sich...

DWN
Politik
Politik Putin in Indien: Strategische Unabhängigkeit in der neuen Weltordnung
05.12.2025

Indien empfängt den russischen Präsidenten mit allen protokollarischen Ehren und stellt damit gängige westliche Erwartungen an globale...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Handwerkskunst aus Deutschland: Pariser Luxus-Modehäuser vertrauen auf die Stickerei Müller
05.12.2025

Die Stickerei Müller aus Franken fertigt für große Modehäuser wie Balenciaga und Yves Saint Laurent. Auf schwierige Jahre nach der...

DWN
Politik
Politik Rentenpaket im Bundestag: Folgen für Rentner und Beitragszahler
05.12.2025

Der Bundestag hat das Rentenpaket mit knapper, aber eigener Mehrheit durchgesetzt und eine Koalitionskrise verhindert. Doch hinter den...