Deutschland

Top-Analyst: Aufstieg der Grünen bedeutet Deindustrialisierung Deutschlands

Ein renommierter Analyst und Investmentberater meint, dass die Grünen die Deindustrialisierung Deutschlands vorantreiben würden. Anders seien die Klimaziele ohnehin nicht zu erreichen. Unter Angela Merkel habe die CDU die Linie der Grünen übernommen.
18.08.2021 15:21
Aktualisiert: 18.08.2021 15:21
Lesezeit: 1 min
Top-Analyst: Aufstieg der Grünen bedeutet Deindustrialisierung Deutschlands
Ein Arbeiter mit Schutzmantel und Helm steht vor sprühenden Funken und kontrolliert die Abfüllungen in einen Transporttopf. (Foto: dpa) Foto: Jens Büttner

Der Finanz- und Wirtschaftsanalyst Mike Shedlock führt auf seiner Webseite in einem Beitrag („Aufstieg der Grünen = Deindustrialisierung Deutschlands“) aus, dass die Grünen die Atomkraft in Deutschland „getötet“ hätten. Angela Merkel habe den Kurs der Grünen übernommen, obwohl sie zuvor eine vehemente Unterstützerin der Atomkraft gewesen sei. Das habe der CDU und Deutschland überhaupt nicht gutgetan. Er meint: „Die Grünen sind in Europa auf dem Vormarsch. Die Auswirkungen sind immens, beginnend mit der Deindustrialisierung Deutschlands.“

Shedlock zitiert einen Artikel der britischen Zeitung „The Telegraph“, der auf die Misere der deutschen Konzerne hinweist. „Deutschlands einst scheinbar unantastbare Landesmeister – von VW und Deutsche Bank bis Bayer und Wirecard – sind von Skandal und Krise erfasst. Konkurrenten fragen sich gegenseitig, wie viel schlimmer es für die Deutschland AG noch kommen kann“, so „The Telegraph“.

Arndt Ellinghorst , ein Analyst bei Evercore, wörtlich: „Das Problem für deutsche Unternehmen ist die übermäßige Abhängigkeit vom Export, was großartig ist, wenn der Welthandel funktioniert. [Aber] heutzutage wird der Handel in Frage gestellt. Die Währung bietet keine zusätzlichen Vorteile und technologische Trends entfernen sich von deutschen Kernkompetenzen.“

Shedlock fügt hinzu, dass die CDU hin- und hergerissen sei zwischen ihrer traditionellen Unterstützung für die Industrie und der Erkenntnis, dass sie grüner werden muss. Die Klimaziele werden ihm zufolge schlussendlich für Deutschland das werden, was der Brexit für Großbritannien ist. Er meint, dass Deutschland die Klimaziele durchaus erreichen kann. Allerdings nur mit der Zurücksetzung der heimischen Produktion. Das bedeutet, dass die Klimaziele Deutschland dazu zwingen werden, sich von seiner traditionellen Rolle des Export-Weltmeisters zu verabschieden. Doch in Deutschland hätten das viele Leute noch nicht erkannt.

Der Analyst Shedlock veröffentlicht Analysen bei diversen Instituten und Wirtschaftszeitungen und ist Investment-Berater bei SitkaPacific Capital Management.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: So soll das Modell ab 2026 greifen
05.12.2025

Ab 1. Januar soll der neue Wehrdienst starten: mit Pflicht-Musterung, frischer Wehrerfassung und ehrgeizigen Truppenzielen. Die Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Tesla-Aktie im Fokus: Teslas Model 3 Standard startet in Deutschland – Experten hinterfragen Musks Einfluss
05.12.2025

Tesla bringt das Model 3 als neue Standard-Version nach Deutschland und senkt den Einstiegspreis deutlich. Weniger Komfort soll mehr...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Wirtschaft in der Währungsunion überrascht mit stärkerem Quartal
05.12.2025

Die Eurozone-Wirtschaft hat im Sommer mehr Dynamik gezeigt als gedacht. Neue Daten von Eurostat korrigieren das Wachstum nach oben, doch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen CSRD-Berichtspflicht: EU bremst, der Druck auf Unternehmen wächst – was nun zu tun ist
05.12.2025

Die EU zieht die Reißleine: Statt 2025 gilt die CSRD-Berichtspflicht nun zwei Jahre später. Doch während Brüssel bremst, wächst in den...

DWN
Politik
Politik Radikaler Bruch in der EU-Energiepolitik: Europa kappt endgültig die russischen Gasadern
05.12.2025

Die EU hat eine historische Entscheidung getroffen. Spätestens 2027 soll russisches Gas vollständig aus Europa verschwinden. Der...

DWN
Politik
Politik NATO-Kommandostruktur wird an Bedrohungslage angepasst
05.12.2025

Die NATO ordnet ihre Führung im Norden neu: Zuständigkeiten wandern über den Atlantik. Hinter der Anpassung der NATO-Kommandostruktur...

DWN
Technologie
Technologie Cloudflare-Störung: Netzwerk für Cyberabwehr verursacht Probleme bei Unternehmen
05.12.2025

Eine weltweite Cloudflare-Störung hat am Freitag zahlreiche Webseiten und Apps aus dem Tritt gebracht. Fehlermeldungen, leere Seiten und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Niedriglohn in Deutschland: 6,3 Millionen Menschen von Niedriglohnarbeit betroffen
05.12.2025

Millionen Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor. Neue Zahlen zeigen, wo Niedriglohnarbeit besonders konzentriert ist – und warum der...