Politik

Flüchtlings-Thematik wird Ausgang der Wahlen in Deutschland und Frankreich beeinflussen

Lesezeit: 1 min
19.08.2021 11:13  Aktualisiert: 19.08.2021 11:13
Die aktuelle Flüchtlings-Debatte wird die Ausgänge der Bundestagswahl und der französischen Präsidentschaftswahl beeinflussen.
Flüchtlings-Thematik wird Ausgang der Wahlen in Deutschland und Frankreich beeinflussen
Ein Muster von einem Stimmzettel für die Bundestagswahl 2021 liegt auf einem Tisch. Die Bundestagswahl 2021 findet am 26. September 2021 statt. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Alberto-Horst Neidhardt, Analyst für Migrationspolitik beim Brüsseler Think Tank European Policy Centre (EPC), teilte dem US-Sender „CNBC“ mit, dass die aktuelle Flüchtlings-Problematik die Bundestagswahl – und wahrscheinlich auch die Präsidentschaftswahl in Frankreich – beeinflussen werde. Es gebe keine Zweifel daran, dass dieses Thema im Mittelpunkt der Bundestagswahl stehen werde.

„Es ist ein häufiger Reflex unter westeuropäischen Politikern, EU-weite Antworten auf die Migrationsherausforderung zu fordern. Aber ungeachtet der Ereignisse in Afghanistan wird eine wirklich europäische Lösung wahrscheinlich schwer fassbar bleiben. Die Kluft zwischen östlichen und westlichen Mitgliedstaaten in diesen Fragen ist einfach zu groß“, so Carsten Nickel, stellvertretender Forschungsdirektor des Beratungsunternehmens Teneo.

Die Türkei werde Shamaila Khan, Direktorin für Schwellenländeranleihen bei Alliance Bernstein, zufolge erneut eine wichtige diplomatische Rolle spielen müssen. „Der Türkei ist die Flüchtlingskrise nicht fremd (…) Erdoğan wird bei den Forderungen das Sagen haben. Nicht nur wegen der Flüchtlingsströme, sondern vor allem dann, wenn Erdoğan bei den Verhandlungen mit den Taliban eine Schlüsselrolle spielt. Er könnte Brücken zur internationalen Gemeinschaft aufbauen“, meint Khan.

Neidhardt meint, dass der EU-Türkei-Flüchtlingsdeal auf afghanische Flüchtlinge ausgeweitet werden könnte. Doch innerhalb der türkischen Bevölkerung ist die Aufnahmebereitschaft von neuen Flüchtlingen drastisch zurückgegangen.

„Die Aufnahme von Flüchtlingen ist zu einem wichtigen polarisierenden Faktor in der türkischen Gesellschaft geworden, der hauptsächlich durch die wirtschaftlichen Turbulenzen und die steigende Arbeitslosigkeit angeheizt wird (…) Die öffentliche Meinung der Türkei ist offen gegen weitere Einreisen, insbesondere aus Afghanistan. Die afghanische Kultur und Gebräuche unterscheiden sich deutlich von denen der Türkei“, sagt Wolfango Piccoli, Co-Präsident des Beratungsunternehmens Teneo.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...