In Deutschland ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zur Ermittlung des Corona-Infektionsgeschehens erstmals seit Ende Mai über die Marke von 50 gestiegen. Der Wert lag am Samstag nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 51,6. Der Wert gibt an, in wie vielen Fällen Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Am Freitag hatte die Inzidenz noch 48,8 betragen. Über 50 lag sie zuletzt am 25. Mai mit 58,4.
Die Marke von 50 galt lange weithin als Richtschnur für die Beurteilung der Infektionslage. Angesichts der fortgeschrittenen Impfkampagne läuft aber eine Debatte über eine höhere Schwelle und die Heranziehung weiterer Kriterien wie die Belegung der Krankenhäuser und die Zahl der Geimpften.
Das RKI meldete ferner 8092 neue Positiv-Tests. Das sind 2448 mehr als am Samstag vor einer Woche. 17 weitere Menschen starben, die positiv getestet wurden. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 91.973. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,8 Millionen Corona-Tests positiv aus.
Weitere Meldungen
03.30 Uhr - Die Kassenärzte haben von der Bundesregierung genaue Vorgaben für Auffrischimpfungen in den kommenden Monaten gefordert. "Selbstverständlich können die Booster-Impfungen in den Praxen vorgenommen werden", sagt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Düsseldorfer Rheinischen Post einem Vorabbericht zufolge. Die Praxen und ihre Teams bräuchten jedoch Klarheit, wann und für wen Impfungen gebraucht würden. Man dürfe nicht vergessen, dass ab dem Herbst auch wieder die Grippesaison einsetzen werde. Sinnvoll wäre eine mögliche Kombination beider Impfungen, so Gassen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sagt der Rheinischen Post, dass er Auffrischimpfungen nur für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, mit einem geschwächten Immunsystem sowie für Hochbetagte für sinnvoll halte.
02.05 Uhr - Das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft 2020 zwischen England und Italien war ein "Superspreader"-Ereignis. Dies geht aus den offiziellen Daten der Behörde "Public Health England" (PHE) des Gesundheitsministeriums hervor. Laut PHE seinen an dem Tag wahrscheinlich 2295 Menschen infiziert gewesen, weitere 3404 Menschen hätten sich möglicherweise bei dem Spiel am 11. Juli angesteckt. "Die Daten zeigen, wie leicht sich das Virus bei engem Kontakt ausbreiten kann und dies sollte uns allen eine Warnung sein, während wir versuchen, langsam wieder zur Normalität zurückzukehren", sagt Jenifer Smith, stellvertretende medizinische Direktorin von PHE, in einer Erklärung.
00.40 Uhr - Die US-Arzneimittelbehörde FDA will das Vakzin von Pfizer/Biontech ab Montag vollständig zulassen. Wie die Zeitung "New York Times" berichtet, gehe es im Moment nur noch darum, den "Papierkram" sowie Verhandlungen mit dem Unternehmen durchzuarbeiten und abzuschließen. Die Zeitung stützt sich dabei auf Aussagen einer mit der Planung vertrauten Person, die nicht genannt werden wollte. Keiner der drei im den USA zugelassenen Impfstoffe hat bisher eine vollständige FDA-Zulassung erhalten.