In den USA hat ein Prozess eingesetzt, der von den US-Bürgern mittlerweile als „Shrinkflation“
(„Schrumpfflation“) bezeichnet wird. Die Inflation ist aktuell nicht unbedingt an den Verbraucherpreisen, sondern an den Gewichten der Lebensmittelprodukte festzustellen. Wer beispielsweise in den Supermärkten der Kette „Giant“ einkaufen geht, wird beobachten, dass das Lieblingseis kleiner geworden ist. Doch der Preis hat sich nicht verändert. Dasselbe gilt auch für Cornflakes, Brotaufstriche und weitere Produkte.
Der US-Sender „WCPO-TV“ berichtet: „Eines der heißesten Worte im Jahr 2021 ist ,Schrumpfflation‘, und hier reduzieren Verbraucherunternehmen die Produktgröße, anstatt die Preise zu erhöhen. Verbraucher zahlen in jedem Fall mehr. Laut Verbraucherguru Ed Dworsky von MousePrint.org fallen dem immer mehr Artikel zum Opfer.“
Anschließend werden konkrete Beispiel genannt:
- Bounty-Papierhandtücher: Der Dreierpack ist von 165 Blatt pro Rolle auf nur 147 geschrumpft.
- Costcos Toilettenpapier: Eine große Packung umfasste letztes Jahr 425 Blatt pro Rolle, jetzt sind es nur noch 380.
- Dial Body Wash: Reduziert von 21 Unzen auf 16 Unzen – eine Reduzierung um 25 Prozent.
- Ziploc-Gefrierbeutel: 54 Beutel letztes Jahr, aber nur 50 Beutel dieses Jahr.
- Frito-Lay hat normale Tüten Doritos von 9,75 Unzen auf 9,25 Unzen verkleinert.
- Hershey reduzierte seine 18-Unzen-Packung mit dunklen Schokoladenküssen um fast zwei Unzen.
- Ein Zweierpack von Reese's Peanut Butter Cups wog früher 1,6 Unzen. Jetzt sind es nur noch 1,5 Unzen.
„Erhöhen wir den Preis, weil wir wissen, dass die Verbraucher es sehen und darüber schimpfen? Oder geben wir ihnen ein bisschen weniger und erreichen dasselbe? Oft ist es einfacher, Letzteres zu tun“, sagte Verbraucherschützer Edgar Dworsky der „Washington Post“.
Dieses Phänomen der „Shrinkflation“ trat bereits vor der Coronavirus-Pandemie auf, wird sich jedoch aufgrund steigender Arbeitskosten und Zutatenpreise in Kombination mit einer steigenden Nachfrage und einer Schifffahrtskrise verschlimmern, berichtet der englischsprachige Dienst der Zeitung „Business Insider“.
Diese Methode dürfte in den kommenden Monaten vermehrt auch in Deutschland zum Einsatz kommen – und zwar spürbar.