Deutschland

Luca-App wird ausgebaut, Gesundheitsämter verstärken Überwachung beträchtlich

Die Funktionen der Corona-Nachverfolgungsapp Luca werden im Herbst beträchtlich ausgebaut. Die Gesundheitsministerien erhalten deutlich mehr Überwachungsmöglichkeiten.
02.09.2021 11:34
Aktualisiert: 02.09.2021 11:34
Lesezeit: 1 min

Die umstrittene Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie soll in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern zum Herbst hin ausgebaut werden. Künftig sollen die Ärzte der Gesundheitsämter die Nutzer der Luca-App direkt kontaktieren und in unterschiedlichen Abstufungen warnen können, kündigte am Donnerstag Patrick Hennig, Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, an. Bislang erhalten App-User nur einen allgemeinen Hinweis, wenn ein Gesundheitsamt auf die Luca-Daten einer Person zugreift.

Das "umfassende Update" werde derzeit mit den Gesundheitsämtern in Hamburg, München, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf, Nürnberg, Augsburg und Nordfriesland getestet und feinjustiert. Die Gesundheitsämter würden durch differenzierte Warnhinweise und eine "höhere Datenqualität" profitieren. Dazu werde Luca auch "zusätzliche Informationen über den Veranstaltungsort"zur Verfügung stellen. Um die Einschätzungen im Hinblick auf das mögliche Infektionsrisiko zu verbessern, würden künftig Details wie die Belüftung, Größe, Laufwege, Raumaufteilung erfasst. "Dies hilft Gesundheitsämtern, mögliche Risiken besser, leichter und schneller zu bewerten."

Die Luca-App will die analoge Erfassung der Besuche von Restaurants, Ausstellungen und anderen Events mithilfe von Papierlisten ersetzen. Die Anwendung wird seit Monaten von Datenschutz-Aktivisten und etlichen Sicherheitsforschern kritisiert. Sie stören sich unter anderen an der zentralen Datenspeicherung und halten die App für unwirksam. Zu den Luca-Skeptikern gehören auch einzelne Vertreter von Gesundheitsämtern, etwa in Berlin-Neukölln.

Hennig betonte, das System könne künftig auch Orte mit einem möglichen erhöhten Infektionsgeschehen automatisch erkennen, wenn beispielsweise zwei mögliche Infektionsfälle an einem Ort oder mehr entdeckt werden. Das System sei dann in der Lage, die Nutzerinnen und Nutzer entsprechend zu informieren.

Für die Restaurantbetreiber und Veranstalter werde es eine eigene App geben, die das vorhandene "Luca Locations Managementtool" um eine mobile Komponente erweitert. Damit werde es etwa möglich sein, direkt beim Check-in den Impf- und Genesenstatus der Gäste oder Testergebnis-Zertifikate zu überprüfen. Mit der App könne der Gastgeber auch ganze Tische auschecken, womit die "Datenqualität erhöht" werde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Optimismus für europäische Banken und der Auftakt zu 2026
09.12.2025

Die Wall Street steht vor Rekorden. Analysten sehen starke Impulse für 2026, doch warnen vor Risiken. Banken glänzen, Bitcoin sorgt für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Voith: Maschinenbauer streicht 2.500 Stellen
09.12.2025

Der Maschinenbauer Voith plant in Deutschland den Abbau von bis zu 2.500 Stellen. Grund sind strukturelle Probleme wie hohe Energie- und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Feiertage killen fürs BIP: Ist das wirklich eine gute Idee?
09.12.2025

Mehr Arbeitstage, mehr Wachstum – so lautet das einfache Versprechen für 2026. Doch die Debatte über einen möglichen Wegfall eines...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exporte: USA- und China-Geschäft bricht im Oktober ein
09.12.2025

Die deutschen Exporte geraten in ihren wichtigsten Absatzmärkten ins Rutschen, und die Zahlen aus den USA und China zeichnen ein klares...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Engpässe treiben Aufwärtsrallye – warum Anleger jetzt wachsam sein müssen
09.12.2025

Der Silberpreis jagt von Rekord zu Rekord und übertrifft selbst den Hype um Gold, folgerichtig gibt es am Dienstag ein neues...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Sieben Wege wie Unternehmen Fachkräfte finden und halten
09.12.2025

Qualifizierte Fachkräfte werden knapp – das spüren Unternehmen bei der Personalsuche immer deutlicher. Die Folgen: Engpässe,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic BMW: Er folgt auf Oliver Zipse
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...