Politik

200.000 Soldaten bei Manöver von Russland und Belarus

Ein großangelegtes Militärmanöver Russlands und seines Verbündeten Belarus ist am Freitag in die aktive Phase gegangen. Der russische Präsident Putin will sich dabei ein persönliches Bild machen.
10.09.2021 15:16
Lesezeit: 1 min
200.000 Soldaten bei Manöver von Russland und Belarus
Indische Soldaten nahmen am Donnerstag an der Eröffnungszeremonie der gemeinsamen Militärübung von Russlands und Belarus teil. (Foto: dpa/Russian Defense Ministry Press Service/Savitskiy Vadim) Foto: Savitskiy Vadim

Im Einsatz seien insgesamt 200.000 Militärangehörige, 290 Panzer sowie 80 Flugzeuge und Hubschrauber, teilte das Moskauer Verteidigungsministerium mit. An den militärischen Übungen nehmen Angehörige von Militäreinheiten und -divisionen des westlichen Militärbezirks, Vertreter der Führungsstäbe und Angehörige der militärischen Kontingente der Streitkräfte von Armenien, Belarus, Indien, Kasachstan, Kirgisistan und der Mongolei teil.

Die Präsidenten von Russland und Belarus, Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko, wollen sich belarussischen Staatsmedien zufolge persönlich ein Bild von der Übung im Westen der beiden Nachbarländer machen. Das Großmanöver läuft noch bis Donnerstag. Vorausgegangen waren bereits dreiwöchige Übungen.

Die Manöver sorgt in der Nato und der an Belarus und Russland grenzenden Ukraine für Kritik. Am Donnerstag betonte Putin bei Gesprächen mit Lukaschenko, die Übungen richteten sich nicht gegen andere Länder. Das Manöver sei vielmehr die logische Folge daraus, dass die Nato in der Nähe von Russland und seinen Verbündeten aktiver sei. Russland betrachtet die ehemalige Sowjetrepublik Belarus als einen strategisch wichtigen Partner und steht fest hinter dem umstrittenen Staatschef. Lukaschenko hatte im vergangenen Jahr Massenproteste gegen seine Herrschaft niederschlagen lassen.

Nato-Vertreter erklärten, sie würden die laufenden Übungen genau beobachten. Russland habe in der Vergangenheit regelmäßig den Umfang des Manövers zu klein angegeben. Die Ukraine hatte bereits im April die Pläne für das Manöver als eine Bedrohung für ihre eigene Sicherheit und die Nato bezeichnet. Das belarussische Verteidigungsministerium wies dies zurück, die geplanten Übungen stellten keine Bedrohung dar, weder für die europäische Gemeinschaft als Ganzes noch für Nachbarländer.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Merz wirbt für "Moment des Aufbruchs" 2026
01.01.2026

In seiner ersten Neujahrsansprache appelliert Kanzler Merz an Vertrauen und Tatkraft in Krisenzeiten – und stellt in Aussicht, dass die...

DWN
Politik
Politik Endet die Koalition 2026 vorzeitig? Schwarz-Rot steht vor einem Schicksalsjahr
31.12.2025

Fünf Landtagswahlen, umstrittene Reformen: Der Dauerwahlkampf kommendes Jahr hat das Potenzial, die Koalition und die Reformprojekte...

DWN
Finanzen
Finanzen Italien greift nach dem Gold: Droht jetzt die stille Enteignung in der Eurozone?
31.12.2025

Wenn ein hoch verschuldetes Euroland wie Italien den Griff nach dem Gold wagt – wer garantiert, dass andere Staaten nicht nachziehen? Und...

DWN
Politik
Politik CO2-Preis steigt ab morgen: 1.000 Euro mehr Heizkosten im Jahr
31.12.2025

Mit dem Jahreswechsel steigt der CO2-Preis – was das für Tanken, Heizen und Ihre Nebenkostenabrechnung konkret heißt. Und wie es danach...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Home Office vs. Büropräsenz: Warum Führungskräfte unter Druck geraten
31.12.2025

Viele Unternehmen ringen damit, die Erwartungen ihrer Mitarbeitenden an flexible Arbeitsmodelle mit den Anforderungen einer...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse: Verlängerung bis 2029 – was das konkret bringt
31.12.2025

Ende 2025 sollte die Mietpreisbremse in ganz Deutschland auslaufen. Doch im Angesicht der andauernden Mietpreiskrise hat der Bundestag...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett übergibt Berkshire: Was vom Orakel von Omaha bleibt
31.12.2025

Er ist das Gesicht des Value Investing, ein Vorbild für Generationen von Anlegern – und nun zieht sich Warren Buffett zurück. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im MDax 2025
31.12.2025

Der MDax hat 2025 Anlegern wieder Hoffnung gemacht: Mit einem Plus von 19,65 Prozent wuchs der Index mittelgroßer Unternehmen, während...