Deutschland

Spanien reagiert drastisch auf erste Strompreis-Proteste

In Spanien hatten die gestiegenen Strom- und Energiepreise in den vergangenen Monaten zu Protesten geführt. Die Regierung reagiert darauf massiv. In Deutschland ist die Lage entspannt, obwohl die Strompreise ein Allzeithoch erreicht haben.
14.09.2021 11:46
Aktualisiert: 14.09.2021 11:46
Lesezeit: 1 min
Spanien reagiert drastisch auf erste Strompreis-Proteste
Pedro Sanchez. (Foto: dpa) Foto: Jesús Hellín

Mit einem drastischen Maßnahmenbündel will Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez gegen steigenden Strompreise vorgehen und die Verbraucher entlasten. Er kündigte am Montag im Gespräch mit dem Sender TVE an, Gewinne von Energieversorgern in der Größenordnung von 650 Millionen Euro „umzuleiten“ und so die Gaspreise zu deckeln.

Außerdem soll eine spezielle Stromsteuer von 5,1 auf 0,5 Prozent gesenkt werden, was zu einer Erleichterung von insgesamt 1,4 Milliarden Euro bis Jahresende führen werde. „Wir garantieren, dass alle Bürger im laufenden Jahr die selben Elektrizitätsrechnungen wie im Jahr 2018 bezahlen werden“, zitiert ihn die Financial Times. Die Gewinne der Energieversorger seien „nicht akzeptabel.“

Wie dies konkret umgesetzt werden soll, führte der Ministerpräsident nicht aus. Das Kabinett soll das Paket am Dienstag verabschieden. Sanchez' linke Koalition war von der Opposition unter Druck gesetzt worden, etwas gegen steigende Stromrechnungen zu unternehmen.

Im Juni hatte es Proteste wegen der stark gestiegenen Strompreise und wegen einer Reform im Bepreisungsmechanismus für Strom in mehreren spanischen Städten gegeben, wie msn berichtete.

Auch in anderen Staaten müssen die Regierungen inzwischen aktiv gegen den massiven Anstieg der Preise für Strom, Erdgas, Kohle und Benzin vorgehen. In Frankreich beispielsweise erwägt die Regierung, mehr Bürgern direkte Subventionen für Treibstoff auszuzahlen. In Griechenland versucht die Regierung, den Anstieg der Strompreise mit einem 150 Millionen Euro schweren Fonds abzumildern.

In Deutschland sind die Bürger ruhig, obwohl es auch hierzulande aufgrund der Energiewende und anderer Faktoren zu massiven Anstiegen der Strompreise gekommen ist. Diese liegen inzwischen doppelt so hoch wie zu Jahresbeginn und auf einem neuen Allzeithoch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis auf Rekordhoch: Warum Gold zum Jahresende explodiert
22.12.2025

Gold glänzt wie lange nicht mehr. Der Goldpreis markiert neue Rekorde, während Unsicherheit, Notenbanken und geopolitische Risiken die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD: Aufstieg im Arbeitsmarkt für Zugewanderte besonders schwer
22.12.2025

Der OECD-Migrationsausblick 2025 zeigt, wie groß der Einkommensabstand zwischen Zugewanderten und Einheimischen in Deutschland ausfällt....

DWN
Panorama
Panorama Wirtschaftskrise durchkreuzt Winterurlaubspläne der Deutschen
22.12.2025

Hohe Preise, unsichere Konjunktur und veränderte Prioritäten prägen den Winter. Die Wirtschaftskrise zwingt viele Deutsche zu neuen...

DWN
Politik
Politik Staatsmilliarden für E-Autos: Warum Kaufprämien den Markt nicht stabilisieren
22.12.2025

Ab 2026 soll der Kauf von Elektroautos staatlich bezuschusst werden. Die Erfahrung aus Ländern wie Norwegen und Australien zeigt jedoch,...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt Tesla-Aktie kaufen? Welche Erwartungen Investoren an Elon Musk haben
21.12.2025

Visionäre Unternehmer haben an den Kapitalmärkten immer wieder ganze Branchen neu geordnet. Ob Tesla-Aktien weiterhin von technologischem...

DWN
Panorama
Panorama Gaudís Sagrada Família: Der höchste Kirchturm der Welt
21.12.2025

Barcelona feiert 2026 die Architektur – und ein Turm der Sagrada Família soll Geschichte schreiben. Doch hinter dem Rekord stecken Geld,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...