Deutschland

Pan-europäische Partei „Volt Europa“ will in den Bundestag einziehen

Vielen Wählern ist unbekannt, dass auch eine pan-europäische Partei namens „Volt Europa“ zur Bundestagswahl antritt. Die Partei ist bereits in diversen Stadträten und im EU-Parlament vertreten. Sie hat sich das Motto „Europäische Republik“ auf die Fahnen geschrieben.
26.09.2021 12:10
Lesezeit: 2 min

Eine Partei, die ebenfalls an der Bundestagswahl teilnimmt, ist „Volt Europa“. Es handelt sich dabei um eine pro-europäische Partei, die sogar von einer „Europäischen Republik“ spricht.

Die Partei teilt mit:

„Allem voraus steht unsere Forderung nach einer Reform der Europäischen Union (EU). Aktuell fehlt es der EU an Einheitlichkeit und Handlungsstärke. Die Staats- und Regierungschef*innen der Mitgliedsstaaten verfolgen vor allem nationale Interessen. Durch diese eingeschränkte Perspektive verlieren sie aus dem Auge, dass wir nur als Gemeinschaft die globalen Herausforderungen unserer Zeit wie Migration, Rechtsstaatlichkeit und digitale Wende effektiv angehen können. Wir sagen, es braucht eine Europäische Republik, die die Bürger*innen über ihre Zukunft entscheiden lässt: ein vereintes Europa, in dem die Politik bürgernah, aus den Regionen heraus und in einem starken Europäischen Parlament, föderal und dezentral gestaltet wird statt von den Spitzen der Nationalstaaten.“

„Digitalisierung – ja, aber wie? Wir wollen, dass Deutschland eine Digitalisierung fördert, die Wirtschaft, Innovation und soziale Gerechtigkeit vorantreibt. Gemeinsamer Austausch und offene Schnittstellen können uns überall auf der Welt voranbringen. Wir sehen die Chancen statt der Hindernisse. Aber dafür wollen wir der Digitalisierung bereits vor der digitalen Wende aktiv einen Rahmen setzen: Indem Europa eigenständig und von China und USA unabhängige Technologien entwickelt, die den Datenschutz aller Bürger*innen gewährleisten.“

„Klimaschutz, Wirtschaft und Soziales können nicht getrennt voneinander gedacht werden. Dennoch muss jetzt gehandelt werden, damit wir die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen und bis 2040 ganzheitlich klimaneutral sind - und das so sozial wie möglich. Klimaschutz darf kein Luxus sein. Das gelingt mit einer klimaschützenden Sozialen Marktwirtschaft, die sich an neuen Maßstäben misst: Wir stehen für eine Wirtschaft, die im Auftrag des Klimaschutzes und im Einklang mit den menschlichen Bedürfnissen handelt.“

„Unser Bildungssystem entspricht nicht mehr der heutigen Lebensrealität. Wir leben deutlich länger und soziale Berufe werden immer wichtiger. Unsere Welt wird immer digitaler und setzt uns ständig neuen Reizen aus. Wir wissen heute viel mehr über individuelle Stärken und Schwächen und können angemessen darauf eingehen. All das macht ein grundlegend neues Bildungssystem unabdingbar. Wir brauchen ein einheitliches Bildungs-/Prüfungsniveau für Deutschland, das wir aber nur erreichen, wenn die einzelnen Schulen selbstbestimmter auf lokale Gegebenheiten reagieren können.“

„In einer globalisierten Welt gibt es zahlreiche Gegensätze. Dabei sind Gegensätze nichts Schlechtes, sondern Bestandteil einer funktionierenden Demokratie. Denn eine bunte Gesellschaft ist viel stärker gegenüber aktuellen und zukünftigen Herausforderungen: Sie handelt in gegenseitigem Respekt, solidarisch, vereint viele persönliche Stärken, ist widerstandsfähig und erweitert unsere Weltsicht. Nur wenn Gesellschaft alle einbindet und auch die Schwächsten schützt, wird ihre Kraft gestärkt.“

„Volt Europa“ ist im Kölner Stadtrat mit vier Sitzen, im Bonner Stadtrat mit drei Mitgliedern und im Darmstädter Stadtrat mit fünf Mitgliedern vertreten. Im Europaparlament verfügt die paneuropäische Partei über einen Sitz – vertrete durch Damian Boeselager.

Der niederländische Ableger der Partei konnte im März 2021 bei den Parlamentswahlen drei Sitze erringen.

Die Partei teilt mit: „Natürlich sind wir auch schon in ganz vielen anderen Städten (von klein bis groß) und Ländern angetreten. In vielen ist Volt bereits aktiv bei der Ratsarbeit mit dabei: München, Aachen, Frankfurt, Wiesbaden und viele mehr. Alle Wahlen der Vergangenheit findest du auch auf unserer europäischen Übersichtsseite. Und mehr Informationen für deine Stadt findest du per Link auf der Übersichtsseite der Städte und Regionen.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Hexensabbat: Großer Verfallstag an den Terminbörsen lässt Kurse tanzen
19.12.2025

Wenn an den Terminbörsen der Hexensabbat naht, steigt die Nervosität: Kontrakte laufen aus, Volumen schießt hoch, Kurse zucken. Anleger...

DWN
Politik
Politik Venezuela-Sanktionen: Machtprobe auf See mit globalen Folgen
19.12.2025

Donald Trump greift im Machtkampf mit Caracas zu einem drastischen Mittel. Die vollständige Blockade sanktionierter Öl-Tanker soll...

DWN
Finanzen
Finanzen Aurubis-Aktie: Lieferkettenvorwürfe belasten Hamburger Kupferkonzern
19.12.2025

Gegen den Hamburger Kupferkonzern Aurubis sind neue Beschwerden nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz eingereicht worden. Im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erzeugerpreise sinken weiter: Energie drückt den Index
19.12.2025

Sinkende Energiepreise drücken die Erzeugerpreise in Deutschland weiter nach unten. Der Abstand zum Vorjahr wächst, während sich im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt weiter: Alarmzeichen zum Jahresende für den deutschen Arbeitsmarkt
19.12.2025

Trotz Konjunkturpaket kippt die Stimmung am Arbeitsmarkt: Das Beschäftigungsbarometer fällt weiter und signalisiert wachsende...

DWN
Politik
Politik EU sichert Ukraine-Finanzierung bis 2027 – Moskau spottet
19.12.2025

Die EU hat sich nach zähem Ringen auf eine Ukraine-Finanzierung bis 2027 geeinigt. Ein zinsloser Kredit über 90 Milliarden Euro soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Baugenehmigungen steigen wieder: Eigenheime besonders gefragt
19.12.2025

Nach langer Flaute werden in Deutschland wieder deutlich mehr Wohnungen genehmigt. Vor allem bei Einfamilienhäusern zieht die Nachfrage...

DWN
Technologie
Technologie Lothar Schupet: Warum ich nach 23 Jahren BMW für ein chinesisches Startup verlassen habe
19.12.2025

Ein deutscher Topmanager verlässt nach 23 Jahren einen der mächtigsten Autokonzerne Europas und geht ausgerechnet zu einem chinesischen...