Politik

Kosovo-Konflikt: Russland deutet Unterstützung Serbiens im Kriegsfall an

Der serbische Verteidigungsminister wurde während seines Besuchs der serbischen Truppen an der Grenze zum Kosovo vom russischen Botschafter und vom russischen Militärattaché begleitet. Seit mehreren Wochen gibt es Spannungen zwischen Belgrad und Pristina.
27.09.2021 16:59
Aktualisiert: 27.09.2021 16:59
Lesezeit: 1 min
Kosovo-Konflikt: Russland deutet Unterstützung Serbiens im Kriegsfall an
17.01.2019, Serbien, Belgrad: Wladimir Putin (l), Präsident von Russland, verleiht Aleksandar Vucic, Präsident von Serbien, nach ihren Gesprächen den russischen Alexander-Newski-Orden. (Foto: dpa) Foto: Darko Vojinovic

Am Sonntag hatte der serbische Verteidigungsminister Nebojša Stefanović serbische Truppen, die zuvor an die Grenze zum Kosovo entsandt wurden, besucht und inspiziert. Er wurde begleitet vom russischen Botschafter Alexander Bocan-Kharchenko und dem Militärattaché Alexander Zinchenko. Das geht aus einer Mitteilung des serbischen Verteidigungsministeriums hervor.

Bei dieser Gelegenheit wurde mit serbischen Partnern ein ausführlicher Meinungsaustausch über die Lage im Norden der serbischen Provinz infolge provokativer Schritte Pristinas geführt. Der Besuch habe gezeigt, dass die serbische Seite mit größter Verantwortung handele.

„Wir sind dem serbischen Verteidigungsministerium für den offenen Dialog und das Vertrauen dankbar und sind bereit, ihn fortzusetzen. Russland wird als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates der Lösung für den Kosovo gebührende Aufmerksamkeit schenken“, heißt es in der Erklärung.

„Leider gibt es seit sieben Tagen eine vollständige Verletzung sowohl des Brüsseler Abkommens als auch der Resolution 1244, aber auch des Abkommens der Republik Serbien mit der KFOR. Spezialeinheiten der sogenannten Kosovo-Polizei sind im Norden des Kosovo und Metohija stationiert und führen Aktivitäten durch, die Unruhen auslösen und die Stabilität nicht nur der Republik Serbien, sondern der gesamten Region bedrohen“, so Stefanović.

Der Botschafter der Russischen Föderation in Serbien, Alexander Bocan-Kharchenko, bestätigte die Unterstützung Russlands für die Position Belgrads. Er erinnerte an die Position von Präsident Vučić und die Schlussfolgerungen der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates, bei der ein Weg vorgeschlagen wurde, wie die Situation auf den Weg des Kompromisses und der Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Pristina zurückkehrt.

Russlands Botschafter nannte die Haltung der westlichen Partner „seltsam“ und „schädlich“ und betonte, dass sie die Augen vor einer sehr gefährlichen Situation verschließen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...