Nach dem für fünf Menschen tödlichen Anschlag mit Pfeil und Bogen im norwegischen Kongsberg etwa 70 Kilometer südwestlich von Oslo gehen die Ermittler von einem Terrorakt aus. Diesen Eindruck erwecke das Geschehen in der südwestlich von Oslo gelegenen Kleinstadt, teilte der norwegische Inlandsgeheimdienst PST am Donnerstag mit.
Bei dem mutmaßlichen Täter, einem 37-jährigen zum Islam konvertierten Dänen, hatte es nach Polizeiangaben Anzeichen für eine Radikalisierung gegeben. Der Mann sei offenbar alleine vorgegangen. Der in Kongsberg lebende Mann hatte am Mittwoch in der Stadt mit etwa 28.000 Einwohnern mit Pfeil und Bogen sowie anderen Waffen fünf Menschen getötet und drei weitere verletzt.
Der Angriff soll sich über ein größeres Gebiet erstreckt haben. Es sei wahrscheinlich, dass die Menschen erst getötet worden seien, nachdem Polizeieinheiten den mutmaßlichen Täter erstmals gesichtet hätten, sagte der regionale Polizeichef Ole Bredrup Saeverud. Demnach gingen bei der Polizei am frühen Abend erste Berichte über einen Mann mit Pfeil und Bogen ein. Er sei nach einer 35-minütigen Verfolgungsjagd festgenommen worden.
Die Polizei hatte laut Saeverud zu einem früheren Zeitpunkt mit dem mutmaßlichen Täter Kontakt wegen Vorfällen in Verbindung mit einer Radikalisierung. 2021 sei er bei der Polizei nicht aktenkundig geworden, aber davor. Der Mann werde auch psychiatrisch untersucht. Die dänische Zeitung "Ekstra Bladet" zitierte einen nicht genannten Angehörigen des mutmaßlichen Täters mit den Worten, dieser sei psychisch krank.
Bei der Attacke handelt es sich um den schwersten Anschlag in Norwegen seit zehn Jahren: Der Rechtsextreme Anders Behring Breivik hatte 2011 77 Menschen getötet, die meisten davon junge Leute in einem Jugendcamp auf der Insel Utoya.