Der Dax hat sich bis 11 Uhr im Prinzip nicht bewegt. So verharrte das deutsche Leitbarometer bei 15.480 Punkten. Damit ignoriert die Börse die Veröffentlichung des Auftragsbestandes der deutschen Industrie, die im August ein Rekordhoch erreicht hat. Dieser kletterte im August um 1,7 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Er sei damit seit Juni 2020 stetig gestiegen und erreiche nun "seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015".
Die Konsolidierungsphase aus der Vorwoche gehe wohl in der Verlängerung, suchten Händler nach anderen Erklärungen, warum die Märkte so langsam sind. Das Problem: Es gibt heute nicht allzu viel wichtige Ereignisse, die dem Markt Impulse geben könnten. Heute um 14 Uhr könnten vielleicht noch ein paar neue Aussagen aus der EZB kommen, wenn das Direktoriumsmitglied Fabio Panetta auf einer Konferenz über „die internationalen Aspekte von digitalen Währungen und von Fintechs“ spricht.
Darüber hinaus erfahren die Anleger, wie sich die Zahl der Baugenehmigungen im September entwickelt hat. Die Ökonomen rechnen mit einem Rückgang von 1,8 Prozent. Im Vormonat hatte es noch ein Plus von 5,6 Prozent gegeben. Ebenso sind die aktuellen Statistiken zu den Baubeginnen ein Thema. Die Fachleute gehen von einem Minus von 0,9 Prozent aus. Im August hatte das Wachstum bei 3,9 Prozent gelegen. Die Börsianer erhalten zudem Auskunft, wie sich die Einzelhandelsumsätze der größten Händler in den USA gestalten. Es geht um die Woche vom 11. bis 16. Oktober.
Zusätzlich wird sich um 16 Uhr MEZ noch einmal das Vorstandsmitglied der US-Notenbank Michelle W. "Miki" Bowman zur wirtschaftlichen Entwicklung äußern.
Vielleicht gibt diese Rede dem deutschen Dax einen Schub, den das Barometer dringend nötig hat. Denn bereits gestern hat die Börse den Wochenstart mit einem Verlust von 0,7 Prozent auf 15.474 Punkte abgeschlossen. Diejenige Aktie, die am meisten gewann, war HelloFresh, die 1,9 Prozent auf 82,48 Euro zulegte. Dahinter platzierten sich Infineon (plus 1,3 Prozent auf 37,45 Euro) und Vonovia (plus 0,9 Prozent auf 53,84 Euro).
Darüber hinaus gab es Verlierer: So hat Volkswagen 3,2 Prozent auf 192,34 Euro verloren. In dieser Tabelle rangierte dahinter Covestro, das 3,3 Prozent auf 56,36 Euro einbüßte. Die Nummer drei war hier Porsche, das einen Verlust von 3,1 Prozent auf 87,20 Euro hinnehmen musste.