Am 21. Oktober 2021 spielte der türkische Club Fenerbahçe Istanbul gegen Royal Antwerp. Das Spiel der Europa League endete 2-2. Als der deutsch-türkische Spieler Mesut Özil in der 65. Minute ausgewechselt wurde, drehte er komplett durch. Er schimpfte nach seiner Auswechslung und trat Wasserflaschen durch die Gegend.
Es ist zwar richtig, dass Özil nach dem WM-Aus im Jahr 2018 in verheerendem Maße diskriminierend attackiert wurde, doch offenbar hat der Spieler ein Problem damit, sich Autoritäten unterzuordnen. Özil ist es hoch anzurechnen, dass er sich weltweit für soziale Projekte einsetzt. Er ist auch statistisch und historisch gesehen einer der besten Mittelfeldspieler Deutschlands. Doch in der Vergangenheit ist er immer wieder mit seinen Trainern aneinandergeraten.
Hinzu kam, dass er sich nach seinem Foto mit dem türkischen Präsidenten in England nicht erklären wollte. Viele deutsche und türkische Fans hätten Verständnis für ihn gezeigt, wenn er sich nach dem Vorbild Ilkay Gündoğans wenigstens ein einziges Mal öffentlich geäußert hätte, anstatt der gesamten Nation einen, man kann es nicht anders sagen, unfairen Vorwurf zu machen.
Am Ende bleibt das Bild eines talentierten, wohlwollenden und kantigen Spielers, der zu den größten Fußballern der Welt hätte zählen können. Dass er sich mittlerweile auch in der Türkei nicht mehr wohl fühlt, ist traurig. Doch es zeigt, wie innerlich zerrissen Özil ist.
Vielleicht ist er das personifizierte Beispiel für den deutschen Begriff der „Heimatlosigkeit“. Und damit teilt er das Schicksal der Deutschen.
Er sollte seinen Frieden mit jenem Land machen, das ihm seine Karriere ermöglicht hat. Es ist schließlich seine Heimat. In jedem Land gibt es schlechte und offensive Menschen. Das sollte Özil endlich bewusst werden. Die Deutschen werden ihn verstehen – ganz sicher.
Er muss nur seinen Mund aufmachen und reden.