Finanzen

Deutsche Börsianer ignorieren ordentliche Gewinne von Daimler

Die Märkte haben heute Morgen Verluste hinnehmen müssen. Nachmittags kommen wieder Konjunkturdaten aus den USA.
29.10.2021 11:22
Lesezeit: 2 min
Deutsche Börsianer ignorieren ordentliche Gewinne von Daimler
Gestern ist Deutsche Wohnen eingebrochen. (Foto: dpa)

Der Dax hat bis 11.30 Uhr 0,7 Prozent auf 15.583 Punkte verloren.

Im Mittelpunkt standen die Autowerte: So hat Daimler 2,4 Prozent auf 85,29 Euro zugelegt. Continental verbuchte ein Plus von einem Prozent auf 102,08 Euro, und Volkswagen verzeichnete ein Minus von 0,1 Prozent auf 194,50 Euro.

Der Stuttgarter Autokonzern hat seine Ergebnisse fürs dritte Quartal vorgelegt. Der Umsatz ist fast stabil geblieben, obwohl der Absatz von PKW und LKW wesentlich zurückgegangen ist. Der Grund: Die Preise haben stark zugelegt. Deswegen steigerte sich auch der Gewinn.

Diese Zahlen waren im Großen und Ganzen in Ordnung, konnten aber keine wesentliche Wirkung am Markt erzielen. Denn aus Deutschland und Übersee waren negative Nachrichten gekommen:

Das Bruttoinlandsprodukt ist (BIP) von Juli bis September nur um 1,8 Prozent zum Vorquartal gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten mit 2,2 Prozent gerechnet, nach revidiert 1,9 Prozent im Frühjahr.

Darüber hinaus war bei Amazon zuletzt der Gewinn eingebrochen. Und Apple wird von Chip-Engpässen und Corona-Ausfällen schwer belastet. Zudem hat die EZB am Vortag die Zinsen auf ihrem Rekordtief belassen. Da es keine Neuigkeit gab, verpuffte somit auch diese Information, ohne einen Impuls für die Börse zu erzielen.

Um 14.30 Uhr MEZ veröffentlichen heute die Verantwortlichen in den USA den Arbeitskosten-Index im dritten Quartal, Statistiken für die Entwicklung des persönlichen Konsums im September sowie Zahlen zum persönlichen Einkommen der US-Bürgerinnen und Bürger im neunten Monat des Jahres. Die Experten rechnen mit einem Wachstum von 0,9 Prozent, mit einem Plus von 3,7 Prozent sowie mit einem Rückgang um 0,2 Prozent.

Zusätzlich gibt es Informationen, wie sich bisher im Oktober der Chicago Einkaufsmanager-Index entwickelt hat. Die Volkswirte gehen von einem Wert von 63,5 aus. Das Niveau hat bei der letzten Messung noch bei 64,7 gelegen. Zudem erfahren die Anleger, wie groß das Vertrauen der Konsumenten in den USA ist. Der Michigan-Consumer-Index dürfte im laufenden Monat bisher wohl bei 71,4 gelegen haben, glauben die Volkswirte. Zuvor betrug der Wert 72,8.

Die deutsche Börse hat sich bereits gestern sehr langsam gezeigt. Der Index hat bei Werten um 15.696 im Prinzip stagniert. Diejenige Aktie, die am meisten zulegte, war Sartorius, das 2,5 Prozent auf 562,80 Euro gewann, gefolgt von Infineon (plus 2,1 Prozent auf 40,10 Euro). Auf dem dritten Platz landete Airbus (plus 1,9 Prozent auf 111,96 Euro).

Darüber hinaus gab es Verlierer: So war Deutsche Wohnen, das 8,2 Prozent auf 45,81 einkrachte, diejenige Aktie, die die größten Verluste hat hinnehmen müssen. Darüber verlor Volkswagen 4,5 Prozent auf 194,78 Euro. Dahinter platzierte sich HelloFresh (minus 4,2 Prozent auf 72,84 Euro).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen in Deutschland steigen weiter um 5,7 Prozent
12.12.2025

Die Pleitewelle in Deutschland reißt nicht ab: Im November stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent,...