Deutschland

Deutschland fliegt Corona-Intensivpatienten aus dem Ausland ein – was bedeutet das für die Statistik?

Die deutsche Bundesregierung lässt Corona-Intensivpatienten aus Rumänien einfliegen. Zuvor wurden auch andere Corona-Intensivpatienten aus Italien, Frankreich und den Niederlanden eingeflogen. Diese Personen fließen offenbar auch in die Intensivstationen-Statistik ein.
09.11.2021 10:00
Lesezeit: 2 min
Deutschland fliegt Corona-Intensivpatienten aus dem Ausland ein – was bedeutet das für die Statistik?
Jens Spahn (CDU, r), Bundesminister für Gesundheit, Daniel Günther (CDU, 3.v.r), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, und weitere Politiker, Mediziner und Jornalisten stehen in einem Intensiv-Patientenzimmer an einer Patienten-Simulationspuppe. (Foto: dpa) Foto: Christian Charisius

Die Bundeswehr fliegt schwer erkrankte Corona-Patienten aus Rumänien zur Behandlung nach Deutschland. Dazu sei am Montag ein Airbus A310 der Luftwaffe in Bukarest gelandet, schrieb der Sanitätsdienst der Bundeswehr auf Twitter. Insgesamt sollten sechs Patienten auf dem Luftweg nach Deutschland gebracht werden. Nur knapp ein Drittel der Rumänen ist laut der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) vollständig geimpft. Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen stieg zuletzt über 1000 pro 100.000 Einwohner und blieb eine der höchsten in der EU. Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Notlage hatte die EU-Kommission bereits zusätzliche Ärzte und medizinische Ausrüstung in das südosteuropäische Land geschickt, so die dpa.

Das „Auswärtige Amt“ meldet: „Deutschland hilft Europa in der Coronakrise – Überblick 1) Behandlung von Intensivpatienten aus Italien, Frankreich und den Niederlanden − Insgesamt wurden fast 229 Patienten aus anderen EUMitgliedsstaaten nach Deutschland überstellt, davon 130 aus Frankreich, 44 aus Italien und 55 aus den Niederlanden in verschiedene Bundesländer. Angesichts derzeit ausreichender Intensivkapazitäten in Frankreich, den Niederlanden und Italien sind in Absprache mit den dortigen Behörden derzeit keine weiteren Überstellungen nach Deutschland geplant. Die Bundesländer sind informiert und stehen weiter bereit, falls sich die Lageeinschätzung ändern sollte.“

Die aus dem Ausland eingeflogenen Intensivstationen fließen offenbar auch in die Statistiken des RKI und des Bundesgesundheitsministeriums ein.

Mediziner haben angesichts der angespannten Corona-Lage auf die sich verschärfende Situation auf deutschen Intensivstationen hingewiesen. „Trauriger Tagesrekord der Covid-19-Herbstwelle: Erstmals mehr als 100 gemeldete Todesfälle auf Intensivstationen bei 179 Erstaufnahmen. Macht nachdenklich“, schrieb Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), am Samstag auf Twitter.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet mit immer mehr Intensivpatientinnen und -patienten in den kommenden Wochen. Etwa 0,8 Prozent der Neuinfizierten würden auf den Intensivstationen behandlungsbedürftig, sagte Spahn am Freitag nach einem Treffen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Lindau. In der Regel trete dies nach 10 bis 14 Tagen ein. „Wenn wir heute knapp 40 000 Neuinfizierte haben, dann werden in einigen Tagen von ihnen 350 bis 400 dann neu aufgenommen werden auf den Intensivstationen“, so Spahn. „Das zeigt eben, dass es noch einige Wochen sind, die so oder so sehr, sehr schwierige sind.“ Es gebe bereits erste Regionen in Deutschland, aus denen Covid-19-Patienten wegen voller Intensivstationen verlegt werden müssten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht auf tiefsten Stand seit Juni: Anleger leiden unter Risikoaversion
04.11.2025

Der Bitcoin-Kurs steht unter massivem Druck. Milliardenverluste, Panikverkäufe und makroökonomische Unsicherheiten erschüttern den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Studie: Betriebsrat wirkt sich positiv auf die Produktivität aus
04.11.2025

Wie stark kann ein Betriebsrat die Produktivität von Unternehmen wirklich beeinflussen? Eine aktuelle Ifo-Studie liefert überraschende...

DWN
Panorama
Panorama Triage-Regel gekippt: Was die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bedeutet
04.11.2025

Das Bundesverfassungsgericht hat die umstrittene Triage-Regel gekippt – ein Urteil mit weitreichenden Folgen für Medizin und Politik....

DWN
Politik
Politik Reformen in Europa: Wie der schleppende Fortschritt den Wettbewerb gefährdet
04.11.2025

Europa steht vor wachsenden wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen. Kann die Union unter diesen Bedingungen den Rückstand...

DWN
Finanzen
Finanzen BYD-Aktie unter Druck: Chinas Autobauer mit größtem Umsatzrückgang seit Jahren
04.11.2025

BYD steht unter Druck: Der einstige Überflieger der E-Auto-Branche erlebt den größten Gewinnrückgang seit Jahren. Anleger sind...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stahlproduktion: Studie der Hans-Böckler-Stiftung warnt vor Milliardenverlusten durch Stahlauslagerung
04.11.2025

Die mögliche Stahlauslagerung deutscher Produktionskapazitäten sorgt für Aufsehen. Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung warnt...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: So schützen sich Anleger vor einem möglichen KI-Crash an den Finanzmärkten
04.11.2025

Die US-Finanzmärkte sind in Bewegung. Technologiewerte und Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz sorgen für Begeisterung und...

DWN
Finanzen
Finanzen Autokosten: Check zeigt steigende Preise für Versicherung, Pflege und Reparaturen
04.11.2025

Die Preise rund ums Auto steigen rasant – von Versicherung bis Wartung. Ein aktueller Autokostencheck zeigt, wie stark sich der Unterhalt...