Finanzen

Anleger verwirrt: Wertsteigerungsrate von Gold bleibt hinter Inflation zurück

Ein Goldmarkt-Analyst meint, dass Gold de facto keinen wirklichen Schutz vor der Inflation bieten würde. Denn die Wertsteigerungsrate von Gold sei in den letzten 41 Jahren hinter der Inflation zurückgeblieben.
09.11.2021 12:31
Aktualisiert: 09.11.2021 12:31
Lesezeit: 2 min

Während Gold allgemein als der beste Inflationsschutz angesehen wird, hat ein Bericht des Autors Kelsey Williams diese langjährige Behauptung nun in Frage gestellt. In dem Bericht argumentiert Williams, dass der aktuelle Goldpreis von rund 1.810 US-Dollar pro Unze viel niedriger ist als der Durchschnittspreis des Rohstoffs im Jahr 1980.

Williams' Äußerungen deuten darauf hin, dass die Wertsteigerungsrate des gelben Metalls in den letzten 41 Jahren hinter der Inflation zurückgeblieben ist. In einem von „FX Empire“ veröffentlichten Bericht verwendet der Autor nominale und inflationsbereinigte Goldpreise, um diesen Punkt zu veranschaulichen.

Laut einer im Bericht veröffentlichten Tabelle befand sich der nominale Goldpreis beispielsweise auf einem Aufwärtstrend von 664 US-Dollar pro Unze im Februar 1980 auf 1.825 US-Dollar im August 2011. Inflationsbereinigt war es jedoch der Preis von Februar 1980, der am schnellsten auf 2.309 US-Dollar stieg, verglichen mit dem Preis vom August 2011, der bei 2.220 US-Dollar lag. Der inflationsbereinigte Goldpreis ist der reale Goldpreis. Ein ähnlicher Trend war auch im August 2020 zu beobachten, als Gold sein Allzeithoch von 2.070 US-Dollar verzeichnete.

Der einzige Faktor, der den Goldpreis wahrscheinlich davon abhält, frühere Preisspitzen zu erreichen, besteht darin, dass die Gesamteffekte der Inflation der US-Notenbank Fed weiterhin immer weniger Auswirkungen haben.

Williams Argumentation zufolge bietet Gold de facto keinen wirklich Schutz vor der Inflation.

Das Unternehmen „Flossbach von Storch“ führt aus: „Ein verbreiteter Glaube ist, dass Gold ein Inflationsschutz ist. Und zuletzt sind die Preise massiv gestiegen. Eigentlich sollte man erwarten, dass der Goldpreis von einem Umfeld steigender Inflation und anhaltend tiefer Zinsen profitiert. Da stellt sich die Frage: Warum ist er dann in diesem Jahr gefallen? Die häufigsten Erklärungsversuche lauten: Der steigende US-Dollar, steigende Aktienkurse und damit höhere Opportunitätskosten für Goldanleger, steigende Zinserwartungen und damit potenziell höhere Opportunitätskosten.

Diese Begründungen erscheinen nicht gerade zwingend. Erstens gibt es viele Phasen, in denen sowohl der Dollar als auch der Goldpreis stark gestiegen sind. Zweitens gibt es ebenso viele Phasen, in denen auch die Aktienkurse und der Goldpreis parallel gestiegen sind (jüngstes Beispiel: der Zeitraum von März bis August 2020). Drittens hat der Goldpreis seinen größten Anstieg erlebt, als die Zinsen Ende der Siebzigerjahre durch die Decke gingen. Es ist also müßig, für eine kurzfristige Entwicklung des Goldpreises nach einer sinnvollen Erklärung zu suchen.“

Doch andere Analysten argumentieren, dass vor allem Edelmetalle eine Inflations-Schutzfunktion hätten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Fed-Zinsentscheid: US-Notenbank senkt Leitzins – was das für Investoren bedeutet
29.10.2025

Die US-Notenbank hat erneut an der Zinsschraube gedreht. Mitten in einer Phase politischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis stabilisiert sich nach Korrektur – Anleger hoffen auf neue Aufwärtswelle
29.10.2025

Der Goldpreis schwankt heftig – zwischen Rekorden und Rücksetzern. Nach der jüngsten Korrektur hoffen Anleger nun auf eine neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Paketbranche bereitet sich auf starkes Weihnachtsgeschäft vor
29.10.2025

Die Paketbranche steht vor der größten Bewährungsprobe des Jahres: dem Weihnachtsgeschäft. Millionen Sendungen, volle Lager, steigende...

DWN
Politik
Politik Kritische Rohstoffe: Warum die EU im Wettlauf um seltene Erden gegen China und die USA verliert
29.10.2025

Seltene Erden und kritische Rohstoffe prägen die globale Wirtschaftspolitik. Während China und die USA ihre Interessen durchsetzen,...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn-Erhöhung: Bundesregierung beschließt Anhebung in zwei Stufen – wer zahlt und wer profitiert
29.10.2025

Der gesetzliche Mindestlohn steigt deutlich – doch was bedeutet das für Arbeitnehmer, Unternehmen und Preise? Die neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: KI-Gigant Nvidia vor Sprung über 5-Billionen-Dollar-Marke
29.10.2025

Die Nvidia-Aktie steht kurz davor, eine historische Marke zu überschreiten – und die Weltbörsen staunen. Doch was steckt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparplan? Deutsche sparen viel, aber oft ohne klare Strategie
29.10.2025

Die Deutschen lieben das Sparen, doch vielen fehlt ein klarer Sparplan oder Wissen über den Vermögensaufbau. Sicherheit steht meist über...

DWN
Finanzen
Finanzen Porsche-Aktie in der Analyse: Wenn der Mythos wankt und die Rendite schmilzt
29.10.2025

Porsche schreibt fast eine Milliarde Euro Verlust – und das mitten im Strukturwandel. Der Sportwagenhersteller kämpft mit schwachen...