Politik

Corona-Unruhen erschüttern Rotterdam, Warnschüsse mit scharfer Munition – Polizeifunktionär nennt Demonstranten „Abschaum“

Brutale Gewalt und Ausnahmezustand: In Rotterdam ist es zu schweren Unruhen zwischen Corona-Demonstranten und Polizeikräften gekommen. Ein Polizeibeamter soll mit scharfer Munition Warnschüsse abgegeben haben. Dabei soll er einen Demonstranten getroffen haben. Ein Polizeifunktionär sagt: „Das hat nichts mit demonstrieren zu tun, sondern mit randalierendem Abschaum.“
19.11.2021 21:58
Aktualisiert: 19.11.2021 21:58
Lesezeit: 2 min
Corona-Unruhen erschüttern Rotterdam, Warnschüsse mit scharfer Munition – Polizeifunktionär nennt Demonstranten „Abschaum“
Schwere Corona-Unruhen in Rotterdam. (Screenshot)

In Rotterdam fanden in der Nacht vom 19. auf den 20. November 2021 schwere Straßenschlachten zwischen Corona-Demonstranten und Polizeikräften statt. Es kamen Polizeihubschrauber und Wasserwerfer zum Einsatz. Stellenweise wurden Autos in Brand gesetzt worden. Zur Anzahl der Verletzten und Schwerverletzten liegen noch keine Informationen vor.

„Die Polizei in Rotterdam hat bei Ausschreitungen auf dem Coolsingel mehrere Warnschüsse abgegeben. Auch die Bereitschaftspolizei sei im Einsatz, um die Randalierer zu vertreiben, sagte ein Polizeisprecher. Hunderte Demonstranten versammelten sich am Freitagabend auf dem Coolsingel in Rotterdam. Sie protestierten gegen die von der Regierung angestrebte sogenannte 2G-Politik (…) Die Demonstration entwickelte sich dann zu Unruhen“, berichtet „Trouw“.

„Die Atmosphäre im Zentrum der Stadt hat sich schnell verändert und wird immer düsterer. Es gibt Leute, die mit Brecheisen herumlaufen (…) Mehrere Polizeiautos wurden schwer beschädigt. Dabei wurden die Fensterscheiben eingeschlagen und ein Auto angezündet. Die Demonstranten zündeten schwere Feuerwerkskörper, mehrere Brände sind ausgebrochen und Verkehrsschilder und Pflastersteine ​​werden abgerissen. Auch Polizei und Feuerwehr wurden beschossen“, so die Zeitung „Eindhovens Dagblad“.

Gerrit van der Kamp, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft ACP, und Hanneke Ekelmans von der Landespolizei sprechen von „schrecklichen Bildern“. Koen Simmers, Hauptgeschäftsführer des niederländischen Polizeiverbandes, teilte dem Blatt „AD.nl“ mit: „Das hat nichts mit demonstrieren zu tun, sondern mit randalierendem Abschaum und naiven dummen Gefolgsleuten.“

Die Ereignisse können Social Media-Nutzer auf Twitter unter #Rotterdam nachverfolgen. Aus einem Video geht hervor, wie die Polizei mit scharfer Munition offenbar in die Luft schießt.

Die „BILD“ wörtlich: „Ein Polizeihubschrauber kreist über der Innenstadt, beobachtet die Lage aus der Luft. Die Menschen protestieren gegen die von der Regierung angestrebte 2G-Politik. Videos zeigen, wie die Polizei Warnschüsse abfeuert. Ein Mann soll getroffen worden sein. Noch ist unklar, ob er die Nacht überleben wird.“

Später teilte die „BILD“ mit: „Laut dem niederländischen Sender ,NOS‘ sollen zwei Menschen durch die Einsatzkräfte angeschossen worden sein. Genaue Details sind allerdings unklar.“

Die Polizei Rotterdam teilt lediglich mit: „Es gibt Verletzte im Zusammenhang mit den abgefeuerten Schüssen.“

„Außerdem werden schwere Feuerwerkskörper gezündet und es wird ,Freiheit‘ gerufen. Mindestens ein Polizeiauto wurde auch in Brand gesetzt, andere wurden von Randalierern beschädigt“, so „VRT.be“. Beim Löschen des Feuers wurden die Feuerwehrleute mit Gegenständen beworfen. Auch die Polizei wurde mit Gegenständen beworfen.

Die Polizei hat den Rotterdamer Hauptbahnhof und eine U-Bahn-Station geschlossen, so die Zeitung „De Telegraaf“. Die Demonstration war einem Bericht zufolge nicht angemeldet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa
25.11.2025

Rente, Bürgergeld, Wehrdienst – bei solchen Themen ist die Stimmung der Bürger gut erforscht. Für die Außenpolitik gilt das hingegen...

DWN
Politik
Politik Lawrow zu Europa: "Ihr hattet eure Chancen, Leute"
25.11.2025

Haben sich die Ukraine und die USA geeinigt? Europa jedenfalls habe seine Chance verspielt, den Ukrainekonflikt politisch zu entschärfen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biotech-Unternehmen wandern aus: Europa verliert 13 Mrd. Euro an die USA
25.11.2025

Europas Biotech-Branche steht an einem Wendepunkt, weil zentrale Finanzierungsquellen immer seltener im eigenen Markt zu finden sind....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
25.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Experten warnen vor wachsenden Risiken am Markt
25.11.2025

Die Finanzmärkte stehen unter spürbarer Spannung, während Anleger die Dynamik rund um künstliche Intelligenz bewerten. Doch weist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Doppelbesteuerung Rente: Ob Sie betroffen sind und was Sie tun können!
25.11.2025

In Deutschland müssen auch Rentner ihre Rente versteuern, weil Renten als Einkünfte gewertet werden, obwohl Arbeitnehmer bereits im...

DWN
Politik
Politik Georgiens Krise: Welche Machtverschiebung Europa jetzt alarmieren sollte
25.11.2025

Ein Land am Schwarzen Meer verliert seine demokratischen Sicherungen, während die Regierung Kritiker verfolgt und neue Allianzen mit...

DWN
Politik
Politik Insa-Umfrage aktuell: AfD bleibt in Sonntagsfrage vor Union
25.11.2025

Die aktuelle Insa-Umfrage zeigt eine AfD auf Rekordkurs - und eine Union, die langsam näher rückt. Gleichzeitig bröckelt das Tabu-Image...