Politik

Kriegsgefahr im Osten: Ukraine und Russland führen große Militäreinsätze durch, Kiew führt Verhandlungen für Nato-Beitritt

Lesezeit: 1 min
24.11.2021 13:00  Aktualisiert: 24.11.2021 13:05
Die Spannungen zwischen der Ukraine, Russland und den europäischen Nato-Staaten wachsen. Die USA und Großbritannien treiben den Nato-Beitritt Kiews voran. Eine Eskalation kann nicht ausgeschlossen werden.
Kriegsgefahr im Osten: Ukraine und Russland führen große Militäreinsätze durch, Kiew führt Verhandlungen für Nato-Beitritt
8. November: Ein Hubschrauber feuert eine Leuchtrakete ab während einer Vorführung, die im Rahmen eines Besuchs von Mitgliedern der Kiewer Vereinigung der Militärattaches und internationalen Organisationen im Internationalen Ausbildungszentrum der ukrainischen Nationalgarde, stattfindet. (Foto: dpa)
Foto: -

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inmitten zunehmender Spannungen mit Russland verstärkt die Ukraine ihre militärische Präsenz an der Grenze zu Weißrussland. Der ukrainische Grenzschutz gab am Mittwoch einen „Spezialeinsatz“ in der Region bekannt. Daran nahmen demnach Kräfte der Nationalgarde, der Polizei und der Armee teil. Ferner war von Militärübungen zur Panzerabwehr und zur Luftüberwachung mit Flugzeugen und Drohnen die Rede.

Die Ukraine hat zuletzt 8500 zusätzliche Sicherheitskräfte an die Grenze zu Belarus entsandt. Sie fürchtet zum einen, in den Migranten-Streit zwischen dem Nachbarland und der EU hineingezogen zu werden. Zum anderen wirft die Regierung in Kiew Russland vor, im großen Umfang Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenzuziehen. Demzufolge könnte Russland etwa auch die belarussische Grenze für einen Angriff nutzen. Auch US-Regierungsvertreter haben die Sorge geäußert, dass Russland die Ukraine attackieren könnte.

Die Führung in Moskau weist dies zurück und spricht im Gegenzug von zunehmenden Aktivitäten der Nato in der Region. Daher müssten die russischen Atomwaffen-Kapazitäten und Streitkräfte ihre Gefechtsbereitschaft aufrechterhalten, betonte Verteidigungsminister Sergej Schoigu russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Am Dienstag hatte er gesagt, US-Kampfflieger hätten in diesem Monat einen Atomangriff auf Russland aus zwei verschiedenen Richtungen geübt. Zuletzt hatte die US-Armee erstmals seit 30 Jahren einen Atom-Stützpunkt in Deutschland mit Hyperschallwaffen ausgerüstet.

Die Ukraine strebt inzwischen offen einen Beitritt zu dem westlichen Militärbündnis an. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow gab bekannt, in dieser Woche in Washington Gespräche mit seinen Amtskollegen aus den USA und Großbritannien geführt zu haben. Die beiden hätten bereits Beratungen mit anderen EU- und Nato-Staaten begonnen. Die Geheimdienste der USA, Großbritanniens und der Ukraine hätten Informationen ausgetauscht und seien zu denselben Schlussfolgerungen gelangt. An das russische Präsidialamt sei eine Warnung ergangen, erklärte Resnikow.

Unterdessen gab es laut Interfax russische Militärübungen im Schwarzen Meer. Rund zehn Flugzeuge und mehrere Schiffe seien daran beteiligt, meldete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf die russische Schwarz-Meer-Flotte.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...