Der Dax hat heute bis 11 Uhr 1,5 Prozent auf 15.707 Punkte gewonnen.
Damit reagierten die Anleger auf die US-Notenbank, die am Vorabend für eine Überraschung gesorgt hat. Sie wird schneller als erwartet wieder eine straffere Geldpolitik einführen. Sie kehrt von den Hilfsprogrammen zur Bewältigung der Corona-Krise und der hohen Inflation ab. Die US-Notenbanker haben vor, schneller als zuletzt angedeutet, die konjunkturstützenden Wertpapierkäufe zu drosseln. Zudem signalisierten sie für 2022 und das Folgejahr mehrere Erhöhungen des Leitzinses. Die Marktteilnehmern haben damit nicht unbedingt gerechnet, weil zuletzt die plötzliche Verbreitung der neuen Virus-Variante Omikron für Unruhe an den Börsen gesorgt hatte.
Jetzt um 13 Uhr beziehungsweise um 13.45 Uhr geht es gleich weiter: Dann werden die Bank von England und die EZB-Equipe um Christine Lagarde ihre Entscheidungen präsentieren, wie es künftig in Großbritannien und in Europa mit der Bekämpfung der Pandemie weitergeht. Die Ökonomen des Finanzunternehmens Axa Investment Managers rechnen damit, dass die EZB im kommenden Jahr noch keine Zinserhöhung anstrebt.
Dabei haben die US-Amerikaner die anderen Notenbanken mit ihrer Entscheidung unter Druck gesetzt, jetzt ähnliche Schritte zu machen. Wie sich die Europäer entscheiden, ist schwierig zu sagen. Es gibt viele strittige Punkte – beispielsweise der weitere Zeitplan und der Umfang des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (APP).
Gestern haben die Börsen noch auf die Sitzungen der internationalen Notenbanken gewartet. So hat der Dax mit einem leichten Gewinn von 0,2 Prozent auf 15.476 Punkte den Tag beendet. Diejenige Aktie, die am meisten zulegte, war Sartorius, das 2,8 Prozent auf 571,80 Euro an Boden gut machte. Dahinter rangierten Qiagen (plus 1,8 Prozent auf 48,90 Euro) und Infineon (plus 1,7 Prozent auf 39,34 Euro).
Doch gab es auch Verlierer: So hat Airbus 2,4 Prozent auf 100,06 Euro eingebüßt, gefolgt von FMC (minus 2,7 Prozent auf 53 Euro) und von Zalando (minus 2,8 Prozent auf 69,14 Euro).