Deutschland

Verbände fordern Milliardensummen für Wohnungsneubau

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, der Deutsche Mieterbund und weitere Verbände haben von der Bundesregierung hohe Fördersummen für das angekündigte Bauprogramm gefordert.
14.01.2022 13:00
Lesezeit: 1 min

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, der Deutsche Mieterbund und weitere Verbände haben von der Bundesregierung hohe Fördersummen für das angekündigte Bauprogramm gefordert. Die Verbände halten eine Wende auf dem Wohnungsmarkt für möglich, die Regierung müsse dazu aber mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr allein für soziales Wohnen bereitstellen, wie sie am Freitag in Berlin deutlich machten.

Demnach wird es nur so gelingen, die geplanten 100 000 Sozialwohnungen und zusätzlich noch einmal 60 000 bezahlbare Wohnungen, die notwendig seien, pro Jahr zu bauen. Die Verbände gehen dabei von den aktuell geltenden Energiespar-Standards aus.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hatte am Vortag im Bundestag für die Vorhaben im rot-grün-gelben Koalitionsvertrag geworben, pro Jahr 400 000 neue Wohnungen zu bauen, davon 100 000 Sozialwohnungen. Planungs- und Bauverfahren sollten einfacher und schneller werden. Genauso wichtig seien aber Entlastungen für Mieter.

Die Verbände halten es für entscheidend, wie viel der Klimaschutz dem Staat beim Neubau wert sei. Maximaler Klimaschutz (Effizienzhaus 40) mache sogar eine staatliche Förderung von 12,9 Milliarden Euro pro Jahr erforderlich, so die Verbände unter Berufung auf eine von ihnen in Auftrag gegebene Studie. Gleichzeitig wiesen sie auf die Einschätzung der Studienautoren hin, dass 400 000 Neubauwohnungen in den kommenden Jahren zu einem spürbaren Abbau des Wohnungsdefizits führen werde. Bis 2025 wäre so demnach ein Ende des derzeitigen Wohnungsmangels zu erreichen.

In dem Bündnis „Soziales Wohnen“ sind neben dem Mieterbund und der IG Bau auch die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau und der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel vertreten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Kurssturz nach katastrophalem Ausblick – Machtkampf und Übernahmefantasie
03.12.2025

Zur Wochenmitte hat sich der DAX leicht aufwärts bewegt, der Blick der Anleger fiel aber zu einem Großteil auf die Hugo Boss-Aktie: Das...

DWN
Politik
Politik Recht auf Bargeld: Slowenien verankert Recht auf Barzahlung in Verfassung
03.12.2025

Ungarn und die Slowakei haben es vorgemacht, nun zieht ein weiteres EU-Land nach. Slowenien stärkt das Bargeld – und hebt es auf die...

DWN
Politik
Politik Importstopp russisches Gas: EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...

DWN
Finanzen
Finanzen Wärmewende: Heizen ist teurer geworden - mal wieder
03.12.2025

Wer seine Wohnung schön warm haben wollte, musste in den Jahren 2022 und 2023 besonders tief in die Tasche greifen. Nun haben Experten die...

DWN
Politik
Politik Putin versucht in Europa, was nicht einmal Stalin gelang
03.12.2025

Europa steht vor einer sicherheitspolitischen Zäsur. Neue Enthüllungen über Washingtons Verhandlungen, interne Machtkämpfe in Kiew und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD-Prognose: Zölle bremsen Wachstum bis 2027
03.12.2025

Die OECD sieht für Deutschland ab 2025 einen zögerlichen Aufschwung, der jedoch im internationalen Vergleich blass bleibt. Niedrige...

DWN
Politik
Politik Russland im Fokus: Finnlands Ex-Präsident warnt vor schnellem Ukraine-Frieden
03.12.2025

Finnlands früherer Präsident Sauli Niinistö verfolgt den Krieg in der Ukraine mit wachsender Sorge und warnt vor trügerischen...

DWN
Technologie
Technologie Jeder Sechste sorgt sich wegen KI um eigenen Arbeitsplatz
02.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt rasant. Jeder sechste Beschäftigte in Deutschland fürchtet, dass sein Job bedroht...