Unternehmen

Deutsche Telekom baut für Brandenburger Groß-Raffinerie Riesen-5-G-Netz

Die Brandenburger Öl-Raffinerie PCK an der polnischen Grenze versorgt ganz Berlin und Brandenburg mit Treibstoff. Jetzt macht einer der größten Verarbeiter Deutschlands einen ganz wichtigen technologischen Schritt nach vorne.
18.01.2022 17:32
Aktualisiert: 18.01.2022 17:32
Lesezeit: 1 min
Deutsche Telekom baut für Brandenburger Groß-Raffinerie Riesen-5-G-Netz
In der Rohöldestillation von PCK. (Foto: dpa) Foto: Bernd Settnik

Die Deutsche Telekom (DT) errichtet für die brandenburgische Ölraffinerie PCK in Schwedt das größte 5-G-Campus-Netz Deutschlands. Das berichtet der deutsche Konzern in einer Erklärung.

DT baut bis Oktober 2022 auf dem Areal, das 13 Quadratkilometer groß ist, zwei neue Mobilfunkmasten und neueste Technik. Das entspricht der Fläche von mehr als 1.800 Fußballfeldern oder knapp zehn Prozent der Stadt Schwedt, die über rund 30.000 Einwohner verfügt und an der Grenze zu Polen liegt. PCK beschäftigt 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu kommen noch die etwa 2.000 Beschäftigten, die für die Firmen arbeiten, die auf dem Gelände angesiedelt sind. Die Partner nennen keine Volumina. „Solche Anlagen und die dazugehörigen Dienstleistungen in dieser Größenordnung kosten in der Regel so fünf Millionen Euro“, sagte ein Marktexperte auf Anfrage der DWN.

Hintergrund: Campus-Netze für Unternehmen beruhen auf der drahtlosen Vernetzung von Produktionsstätten durch den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur. Hiermit können zum Beispiel Maschinen aus der Ferne gewartet oder notwendige Änderungen im Produktionsprozess online vorgenommen werden. Damit machen die Firmen grundsätzlich einen wichtigen Schritt bei der Digitalisierung nach vorne.

Wie die DT mitteilt, wird sie in einem ersten Schritt das 5G-Netz flächendeckend über die Frequenz 2,1 GHz umgesetzt. Dazu trägt auch die Erweiterung und Einbindung von fünf umstehenden Mobilfunkstandorten bei. Die Schaltzentrale für das gesamte Raffineriegelände wird mit speziellen Inhouse-Antennen ausgestattet. Dieses Gebäude ist druckfest und explosionsgeschützt erbaut. Der Netzausbau muss hier nach Angaben der DT besonders hohen Sicherheits-Anforderungen gerecht werden.

Alle Komponenten des Netzes werden über ein Zweiwege-System redundant und krisensicher angebunden. Das soll das Mobilfunknetz auf dem Raffineriegelände besonders ausfallsicher machen, Die Telekom sichert darüber hinaus gegenüber der PCK Raffinerie die nahezu vollständige Verfügbarkeit des gesamten Campus-Netzes zu. Es bestehen Wartungsverträge für alle technischen Komponenten.

PCK verarbeitet pro Jahr nach eigenen Angaben zwölf Millionen Tonnen Rohstoff und gehört damit zu den größten Öl-Verarbeitern Deutschlands. Neun von zehn Eigentümern von Verbrenner-Fahrzeugen in der deutschen Hauptstadt greifen auf den Treibstoff des Brandenburger Unternehmens zurück, das vom russischen Öl-Multi Rosneft kontrolliert wird. Die Russen haben gerade im November von Mitaktionär Shell weitere Anteile übernommen und verfügen jetzt über einen Mehrheitspaket von mehr als 91 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 51: Die wichtigsten Analysen der Woche
21.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 51 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand vor existenziellen Problemen: Keine Aufträge und schlechte Rahmenbedingungen
21.12.2025

Wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts ergab, sehen sich 8,1 Prozent der befragten Firmen direkt in ihrer wirtschaftlichen Existenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Zölle auf Kleinsendungen: Neue Abgabe trifft Online-Bestellungen aus Drittstaaten
21.12.2025

Der Online-Handel mit günstigen Waren aus Drittstaaten wächst rasant und stellt den europäischen Binnenmarkt vor strukturelle...

DWN
Finanzen
Finanzen Topanalyst enthüllt: Das sind die attraktivsten Rüstungsaktien
21.12.2025

Die globale Sicherheitslage wandelt sich rasant, und die Verteidigungsindustrie gewinnt an Bedeutung für Regierungen und Kapitalmärkte....

DWN
Technologie
Technologie Natrium-Batterien: Wie China die nächste Akkurevolution vorantreibt
20.12.2025

Chinesische Hersteller treiben die Entwicklung von Natrium-Batterien rasant voran und bedrohen damit das bisherige Lithium-Dominanzmodell...

DWN
Politik
Politik Härtefallfonds für bedürftige Ostrentner schliesst: 425 Millionen Euro ungenutzt
20.12.2025

Aus dem Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und Osteuropa fließen zu Jahresende mehrere Hundert Millionen Euro...