Deutschland

BDI-Chef Deutschlands verurteilt Corona-Management der Bundesregierung

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm, kritisiert das bisherige Pandemie-Management der Bundesregierung scharf. Das führe zu Vertrauensverlust.
29.01.2022 14:45
Aktualisiert: 29.01.2022 14:45
Lesezeit: 1 min
BDI-Chef Deutschlands verurteilt Corona-Management der Bundesregierung
Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), spricht beim Tag der deutschen Industrie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). (Foto: dpa) Foto: Bernd von Jutrczenka

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, kritisierte das bisherige Pandemie-Management. „Nach zwei Jahren Corona ist es völlig inakzeptabel, dass es nicht genug aktuelle Daten, PCR-Testkapazitäten und einheitliche Hygienekonzepte für Schulklassen gibt“, sagte Russwurm den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). „Und mich verwundert manche Entscheidungsfindung. Wir erleben Corona-Gipfel von Bund und Ländern mit großer Einigkeit − und ein paar Stunden später landesspezifische Varianten der Entscheidung.“ Das führe zu Vertrauensverlust und zu einem Flickenteppich, den keiner mehr verstehe. Russwurm sagte: „Ich wünsche mir mehr Systematik. Deutschland kommt einfach nicht vor die Welle.“

Wegen der rasanten Ausbreitung der Virusvariante Omikron stellen sich die Kliniken auf zahlreiche neue Patienten ein. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte daher von der Bundesregierung neue und verlässliche Maßstäbe zur Bewertung der Lage. Da die bisher im Fokus stehende Sieben-Tage-Inzidenz in der laufenden Omikron-Welle auch wegen mangelnder Testmöglichkeiten ihre vorwarnende Wirkung verliere, „brauchen wir ein neues Bewertungssystem, das sich an der Belegung der Krankenhausbetten orientieren sollte“, sagte der CSU-Chef der „Welt am Sonntag“. „Nur so erfahren wir, ob das Gesundheitssystem stabil bleibt - oder ob eine Überlastung droht.“

Die Zahl der Impfungen in Deutschland nahm derweil ab. Wie aus RKI-Daten hervorgeht, wurden am Freitag mindestens 370 000 Impfdosen verabreicht - am Vortag waren es noch 466 000. Am Freitag vor einer Woche gab es knapp 582 000 Impfungen, am Freitag davor etwa 769 000. 63 Millionen Menschen oder 75,7 Prozent erhielten mindestens eine Impfdosis. Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal gegen Corona zu impfen, ist somit kaum noch zu erreichen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Zinssignale aus Japan belasten Stimmung am Kryptomarkt – wie es weitergeht
07.12.2025

Der Bitcoin-Kurs steht erneut im Mittelpunkt der Marktdebatten, da globale Zinssignale und eine wachsende Verunsicherung unter Anlegern die...

DWN
Technologie
Technologie Social Media im Umbruch: KI verdrängt persönliche Beiträge immer mehr
07.12.2025

Die sozialen Netzwerke verändern sich rasant, während persönliche Beiträge seltener werden und KI-Inhalte die Feeds bestimmen. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Weshalb selbst starke Zahlen ein strukturelles Problem nicht lösen
07.12.2025

Die Nvidia-Aktie glänzt mit beeindruckenden Ergebnissen, doch Anleger übersehen oft ein zentrales Risiko. Die enorme Größe des Konzerns...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mautkosten in Europa steigen: Wie sich Speditionen jetzt Wettbewerbsvorteile sichern
07.12.2025

Trotz wachsender Belastungen im europäischen Transportsektor zeigt sich immer deutlicher, dass Mautgebühren weit mehr sind als ein...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachten mit kleinerem Budget: Viele Menschen müssen bei Weihnachtsgeschenken sparen
07.12.2025

Weihnachten rückt näher, doch viele Haushalte kalkulieren strenger als je zuvor. Eine neue Umfrage zeigt, wie stark Preissteigerungen die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OpenAI-Bilanz: Deloitte prüft Milliardenpläne und Michael Burry entfacht Debatte
07.12.2025

OpenAIs rasanter Aufstieg und die enormen Investitionspläne des Unternehmens rücken die Transparenz der OpenAI-Bilanz in den Mittelpunkt....

DWN
Politik
Politik Elektromobilitätssteuer Großbritannien: Wie London die E-Auto-Revolution abbremst
07.12.2025

Großbritannien setzt mit einer kilometerbasierten Abgabe ein hartes Signal an alle E-Autofahrer und stellt die finanzielle Logik der...

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...