Hyperinflation ist ein Begriff, den Ökonomen verwenden, um eine Zeit extrem hoher Inflation zu beschreiben, die die Rate steigender Preise für Waren und Dienstleistungen misst. Typischerweise muss eine Volkswirtschaft mindestens einen Monat lang eine Inflationsrate von mehr als 50 Prozent verzeichnen, bevor Ökonomen das Etikett Hyperinflation verwenden.
Leider wird die Inflationsrate aufgrund der aktuellen Fiskalpolitik und der bisherigen Geldpolitik wahrscheinlich weiter steigen. Die Geldpolitik in den USA fällt unter die Hoheit der US-Notenbank Fed. Laut der Website der US-Notenbank „umfasst die Geldpolitik in den USA die Maßnahmen und Mitteilungen der Fed zur Förderung maximaler Beschäftigung, stabiler Preise und moderater langfristiger Zinssätze.“
Aufgrund ihrer jüngsten Maßnahmen hat die Fed in allen drei Bereichen versagt. Im Jahr 2008 belief sich das Vermögen der Fed auf weniger als eine Billion US-Dollar. Bis 2019 war es auf etwa vier Billionen Dollar gestiegen. Bis November 2021 ist es auf fast neun Billionen Dollar angewachsen. Zweitens ist auch die Geldmenge der Fed, bekannt als M2, in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen.
Im Jahr 2008 belief sich die US-Geldmenge auf 7,5 Billionen Dollar. Bis 2019 hat sie sich mehr als verdoppelt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist sie auf 21 Billionen Dollar gestiegen. Seit mehr als einem Jahrzehnt hat die Fed Billionen von Dollar in die US-Wirtschaft gepumpt. Während dieser Zeit hat sie auch die extrem niedrigen Zinssätze beibehalten, was zu enormen Verzerrungen in der Wirtschaft geführt hat.
Dadurch sind auch bei Immobilien und Aktien gigantische Vermögensblasen entstanden. Weil die Zinsen seit Jahren nahe null liegen, wendet sich, wer eine ordentliche Rendite sucht, statt Sparkonten oder Einlagenzertifikaten dem Aktienmarkt zu, der auf Allzeithochs notiert.
Kurzum: Die Fed hat in den vergangenen zehn Jahren ein inflationäres Umfeld geschaffen, indem sie Billionen von Dollar gedruckt und damit die Geldmenge erhöht hat, während sie sich weigerte, die Zinssätze zu erhöhen. Die Geldpolitik der Fed hat die Voraussetzungen für eine zügellose, langfristige Inflation geschaffen. Denn je mehr Dollar-Scheine gedruckt werden, desto geringer ist der Wert des Dollars.
Doch auch die Fiskalpolitik spielte eine Rolle bei der Anheizung der Inflation. Im Allgemeinen bezieht sich Fiskalpolitik darauf, wie Regierungen Ausgaben und Steuern einsetzen, um die Wirtschaft insgesamt zu beeinflussen, führt Chris Talgo in einem Beitrag der Zeitung „The Hill“ aus.
Seit Beginn der Corona-Krise im Jahr 2020 hat die US-Regierung alle Spuren einer vernünftigen Finanzpolitik aufgegeben. Bis heute hat sie fast fünf Billionen US-Dollar für Corona-Hilfsmaßnahmen bereitgestellt. Dazu gehört eine Fülle von Geldgeschenken, wie z. B. mehrere Runden von Stimulus-Checks, verbessertes Arbeitslosengeld und mehr Lebensmittelmarken.
Darüber hinaus hat die US-Regierung kürzlich ein Infrastrukturgesetz in Höhe von 1,2 Billionen US-Dollar verabschiedet und wird weitere fiskalpolitische Pakete umsetzen.
Nicht zu übersehen ist, dass die US-Regierung auch entschlossen ist, riesige neue Steuererhöhungen im Rahmen ihres „Build Back Better-Gesetzes“ umzusetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Regierung die Keystone XL-Pipeline beendet und alle neuen Öl- und Gaspachtverträge „auf Bundesland“ gestoppt hat, was die Energiekosten in die Höhe schnellen ließ. Da Energie eine Schlüsselkomponente bei fast allen wirtschaftlichen Aktivitäten ist, erhöht die Energiepolitik der US-Regierung den Inflationsdruck.
Die US-Wirtschaft befindet sich in einer prekären Lage. Aufgrund der jahrzehntelangen Gelddruckerei der Fed ist die Wirtschaft mit sehr viel Geld überschwemmt. Obwohl ein Großteil dieses Geldes in Immobilien und den Aktienmarkt umgeleitet wurde, hat dies gefährliche Blasen geschaffen, die in naher Zukunft platzen könnten, so Talgo.