Deutschland

Deutschland und Fidschi-Inseln haben die brutalsten Corona-Regeln der Welt

Während weltweit zahlreiche Länder die Corona-Maßnahmen deutlich gelockert haben, beharren zwei Länder auf strikten Corona-Regeln: Deutschland und die Fidschi-Inseln.
06.02.2022 21:56
Aktualisiert: 06.02.2022 21:56
Lesezeit: 2 min
Deutschland und Fidschi-Inseln haben die brutalsten Corona-Regeln der Welt
Jens Spahn und Karl Lauterbach sind verantwortlich für die Corona-Politik. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

„Ein Land nach dem anderen verkündet das Ende aller Corona-Maßnahmen. Nur Deutschland traut sich nicht, über eine Exit-Strategie nachzudenken. Dabei träfen die Argumente unserer europäischen Nachbarn für die Öffnung auch hierzulande zu. Glaubt man einer Erhebung der Universität Oxford, hat Deutschland die zweitstrengsten Corona-Maßnahmen weltweit. Nur auf den Fidschi-Inseln sollen härtere Maßnahmen herrschen. Viele europäische Länder hingegen setzen auf eine Exit-Strategie, einen Weg zurück in die Normalität – und das trotz hoher Infektionszahlen“, so die Zeitung „Die Welt“.

Zahlreiche Menschen sind am Samstag erneut auf die Straßen gegangen, um ihrem Unmut über die Corona-Politik Luft zu machen, meldet die Nachrichtenagentur dpa. In vielen deutschen Städten kamen sie zum Protest gegen Corona-Maßnahmen zusammen, vielerorts stellten sich ihnen aber auch Menschen entgegen. Nach Polizeiangaben blieb es bei den Protesten und Gegendemonstrationen überwiegend friedlich.

In Freiburg kamen rund 4.000 Menschen zusammen, wie ein Polizeisprecher sagte. Eine Gegendemo versuchte, den Protestzug zu blockieren. Daraufhin habe die Polizei die Demonstrierenden an der Blockade vorbeigeleitet und diese dann aufgelöst. In Karlsruhe berichtete die Polizei von etwa 2.000 Demonstranten, in Stuttgart wiederum gingen in der Innenstadt mehrere Hundert Menschen auf die Straße, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Erneut protestierten auch in Düsseldorf zahlreiche Menschen gegen die Corona-Maßnahmen, die Polizei zählte etwa 4.600 Teilnehmer. Hier folgten aber auch viele dem gemeinsamen Aufruf von CDU, Grünen, SPD, FDP und Linker, „dem Tross von Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und Rechtsradikalen, die durch unsere Stadt marschieren, die rote Karte zu zeigen“, etwa die Landesvorsitzende der Grünen, Mona Neubaur, oder auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die Polizei sprach von größeren Gruppen, die entlang des Protestzugs rote Schilder in die Höhe streckten. Im bayrischen Ansbach gingen am Samstag 1.900 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. In Augsburg startete am frühen Abend eine Demo gegen Corona-Maßnahmen, bei der die Polizei gegen 18.00 Uhr mehr als 2.000 Menschen zählte. Auch in München, Regensburg und Ingolstadt wurde protestiert.

In Berlin wurden am Nachmittag wenige Hundert bei einer angemeldeten Versammlung gegen Corona-Maßnahmen gezählt. In der Hauptstadt waren zwei weitere Protestaktionen angemeldet, die sich gegen die Corona-Regeln und eine Impfpflicht richteten. Am Rosenthaler Platz in Berlin-Mitte fuhren rund 30 Autos in einem Korso, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren, wie auf einem Video zu sehen war. Auch in Berlin gab es Gegendemos. In Brandenburg an der Havel löste die Polizei eine nicht angemeldete Versammlung auf. In mehreren Städten Niedersachsens protestierten ebenfalls Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. Nach Polizeiangaben waren es am Samstagnachmittag etwa in Osnabrück rund 1100. Mehrere wurden demnach von der Demonstration ausgeschlossen, weil sie keine Maske trugen. In Lüneburg zählte die Polizei rund 300 Demonstranten - zu einer Gegendemonstration kamen demnach rund 120 Menschen. Hunderte demonstrierten auch in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin gegen die Maßnahmen.

In Thüringen wurden bei meist unangemeldeten Protesten gegen die Corona-Politik drei Polizeibeamte bei einem Einsatz mit Reizgas leicht verletzt. Die größte Versammlung mit 300 Teilnehmern hatte sich am Samstagnachmittag über den Messenger-Dienst „Telegram“ vor der Staatskanzlei in Erfurt verabredet, wie die Polizei mitteilte. Die Einsatzkräfte hatten das Gebäude jedoch vorsorglich mit Gittern abgesperrt, so dass die Demonstranten weiter in die Innenstadt zogen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Trennungsunterhalt: Wann es einen Unterhaltsanspruch zwischen Ehepartnern gibt
14.12.2025

Kommt es zu einer Trennung in der Ehe, kann unter bestimmten Bedingungen der finanziell schwächer gestellte Ehepartner vom anderen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gasversorgung in Deutschland: Das Für und Wider der Gasspeicherung
14.12.2025

Vor ein paar Jahren liefen wir Gefahr, im Winter zu frieren, denn bei schlechten Witterungsbedingungen einem und hohem Verbrauch bestand...

DWN
Politik
Politik Die entstellte Seele Europas. Wie ein ganzer Kontinent seine Richtung verliert
14.12.2025

Ganze 210 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel. Die EU sucht einen Weg, russische Vermögenswerte zu nutzen, Belgien fürchtet Vergeltung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eurowind-Rückzug erschüttert US-Markt: Warum Europa nun wichtiger ist
14.12.2025

Der überraschende Rückzug des dänischen Energieparkentwicklers Eurowind aus den Vereinigten Staaten trifft eine Energiebranche, die...

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...

DWN
Finanzen
Finanzen Falsche Gehaltsgruppe: Was kann ich tun, wenn meine Gehaltseinstufung nicht zum Tarifvertrag passt?
13.12.2025

Viele Beschäftigte merken erst spät, dass ihre Gehaltsgruppe im Tarifvertrag nicht zur Arbeit passt. Das kann monatlich bares Geld...