Deutschland

Bundeswehr soll modernen Kampfjet F-35 bekommen

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Strack-Zimmermann macht Druck für einen neuen Kampfjet für die Bundeswehr: «Jetzt muss die F-35 her»
28.02.2022 11:50
Aktualisiert: 28.02.2022 11:50
Lesezeit: 1 min
Bundeswehr soll modernen Kampfjet F-35 bekommen
Auf diesem von der U.S. Air Force zur Verfügung gestellten Bild fliegt eine F-35 Lightning II der U.S. Air Force über Polen. (Foto: picture alliance/dpa/U.S. Air Force via AP | Senior Airman Joseph Barron) Foto: Senior Airman Joseph Barron

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat schnelle Schritte für die Modernisierung der Bundeswehr gefordert. «Als ersten Schritt gehört heute noch die Tornado-Nachfolge auf den Tisch. Jetzt muss die F-35 her, das modernste Kampfflugzeug der Welt und von vielen unserer Partner genutzt», sagte die FDP-Politikerin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Der Krieg in der Ukraine zeige deutlich, «Angriffe werden aus der Luft geführt und müssen entsprechend beantwortet beziehungsweise verhindert werden».

In Reaktion auf den Ukraine-Krieg und die Drohungen von Kreml-Chef Wladimir Putin gegen den Westen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Vortag ein einmaliges «Sondervermögen» von 100 Milliarden Euro und eine deutliche Aufstockung der jährlichen Verteidigungsausgaben angekündigt. Künftig sollen Jahr für Jahr mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung investiert werden.

Bundesregierung will Nato-2-Prozent-Ziel schon 2022 erreichen

Die Unterfinanzierung der Bundeswehr soll mit dem geplanten 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen beendet werden, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin sagt. Konkrete Projekte zur Modernisierung gebe es aber noch nicht. Das werde sicherlich Jahre brauchen.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte von Deutschland wiederholt höhere Rüstungsausgaben gefordert. Nun will die Bundesregierung das Nato-Ziel zu Verteidigungsausgaben in Höhe von 2 Prozent der Wirtschaftsleistung bereits dieses Jahr erreichen, wie Hebestreit sagte. Dabei solle das geplante 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen zur Modernisierung der Bundeswehr helfen.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall bietet der Bundesregierung die Lieferung von Panzern, Hubschraubern und Munition an. Das Paket habe insgesamt ein Volumen von rund 42 Milliarden Euro, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem Handelsblatt. Der Rheinmetall-Chef will nun die Produktion hochfahren. "In vielen Werken arbeiten wir im Einschichtbetrieb, wir können auch rund um die Uhr arbeiten", sagte er.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag kommentierte die zügige Bereitstellung von 100 Milliarden Euro zur Aufrüstung auf Twitter mit den Worten: "Ich komm nicht drüber weg: 1 Milliarde Pflegebonus. Nach 2 Jahren Pandemie und 1,5 Jahren Diskussion. 100 Mrd für die Bundeswehr. Über Nacht."

Zuletzt war die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, dadurch aufgefallen, dass sie zusammen mit sechs weiteren Bundestagsabgeordneten aus SPD, Grünen und FDP den Gesetzentwurf für allgemeine Impfpflicht für alle Bürger ab 18 Jahren vorgelegt hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...