Politik

Polen fordert EU-Importstopp für Kohle, Öl und Gas aus Russland

Polen fordert ein europäisches Embargo gegen Öl, Gas und Kohle aus Russland.
02.03.2022 14:33
Lesezeit: 1 min

Polen fordert ein europäisches Embargo gegen Öl, Gas und Kohle aus Russland. Sein Land würde vor allem die Einfuhr russischer Kohle auch sofort einseitig stoppen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Mittwoch. Dafür bräuchte er nur die Zusicherung der EU-Kommission, Polen dafür nicht zu bestrafen, weil Sanktionspolitik EU-Sache sei. „Euractiv“ zufolge deckt Europa 55 Prozent seines Kohlebedarfs mit Importen aus Russland.

EU-Ratspräsident Charles Michel, der bei einem Besuch in Polen gemeinsam mit Morawiecki vor Journalisten sprach, äußerte sich zurückhaltend über ein mögliches Embargo gegen russische Energieträger. Zunächst müssten die bereits beschlossenen EU-Sanktionen gegen Russland umgesetzt werden. Michel schloss aber weitere Strafmaßnahmen nicht aus. Man bereite sich vor, falls weitere Optionen gebraucht würden, sagte der Ratschef.

Deutschland bezieht große Mengen Kohle und Gas aus Russland. Ein EU-Importstopp würde die Versorgung hierzulande beeinträchtigen. Auch Polen ist bisher stark auf russische Kohle angewiesen, denn das Land gewinnt den überwiegenden Teil seines Stroms und seiner Heizenergie aus dem fossilen Energieträger.

Morawiecki macht trotzdem Druck. Sanktionen müssten so weitreichend wie möglich sein, um die russische Kriegsmaschinerie zu stoppen, sagte der Ministerpräsident. „Teil des Sanktionspakets sollte eine Blockade für verschiedene Arten von Kohlenwasserstoffen aus Russland - Öl, Gas und Kohle - sein. Ich fordere die Europäische Kommission erneut auf, ein Embargo gegen russische Kohle zu beschließen.“ Er habe mit der australischen Regierung über mögliche Kohle-Lieferungen von dort gesprochen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 52: Die wichtigsten Analysen der Woche
28.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 52 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung: So sparen Sie beim Autokauf
28.12.2025

Wer beim Auto kaufen sparen will, muss nicht zwingend zum alten Gebrauchten greifen. Jahreswagen, Vorführwagen und Tageszulassung wirken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...