Technologie

Hacker greifen Rosneft Deutschland an

Die Deutschland-Tochter des russischen Ölkonzerns Rosneft wurde von Hackern angegriffen. Die Organisation "Anonymous" gab sich als Urheber zu erkennen.
14.03.2022 10:00
Aktualisiert: 14.03.2022 10:15
Lesezeit: 1 min

Die Hackergruppe Anonymous hat bei einem Cyberangriff auf die deutsche Niederlassung des russischen Energiekonzerns Rosneft nach eigenen Angaben großen Schaden angerichtet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bestätigte am Montag Berichte der «Welt» und des «Spiegels», wonach die Rosneft Deutschland GmbH am Wochenende einen IT-Sicherheitsvorfall meldete. Rosneft ist Russlands größter Ölproduzent. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Rosneft Deutschland reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Bei dem Angriff erbeutete Anonymous nach eigenen Angaben insgesamt 20 Terabyte Daten, darunter auch Backups der Laptops von Führungskräften des Unternehmens. Außerdem sei es gelungen, aus der Ferne 59 iPhones und andere Geräte zu löschen. Man werde die heruntergeladenen Daten nun sichten, so die Hackergruppe. Eine Veröffentlichung aller Daten sei nicht geplant. Rosneft Deutschland ist an drei deutschen Raffinerien beteiligt, in Schwedt in Brandenburg (PCK), Karlsruhe (MiRO) und Neustadt an der Donau (Bayernoil).

Der Deutschland-Ableger des Staatskonzerns war nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren für rund ein Viertel aller Rohölimporte nach Deutschland zuständig. Damit gehört das Unternehmen zu den Einrichtungen der sogenannten Kritischen Infrastruktur. Für solche Firmen bestehen Meldepflichten. Das BSI habe seine Unterstützung bei Analyse und Behebung angeboten, hieß es weiter. Man befinde sich im «stetigen Austausch». Zudem gab das Amt eine Sicherheitswarnung an andere Bereiche der Mineralölwirtschaft heraus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump: Die Arzneimittelpreise müssen um 59 Prozent sinken
13.05.2025

Die Pharmabranche gerät weltweit unter Druck: Mit einer neuen Ankündigung hat US-Präsident Donald Trump den globalen Arzneimittelmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Kommission kündigt Importverbot für russisches Gas an – doch wo bleibt das Gesetz?
13.05.2025

Die EU verkündet das Ende russischer Gasimporte – aber präsentiert (noch) keine juristische Grundlage. Experten warnen: Was die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovation Neuro-Webdesign: „Die meisten Firmenwebsites scheitern am Menschen“
13.05.2025

Viele mittelständische Websites wirken modern, funktionieren aber nicht. Warum? Sie ignorieren die Psychologie der Nutzer. Jonas Reggelin,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...