Politik

Politischer Exodus: Tausende Russen fliehen nach Istanbul

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind Tausende von jungen Russen aus politischen Gründen nach Istanbul geflohen – genau wie Hunderttausende von weißrussischen Aristokraten und Armeeoffizieren, die nach der Oktoberrevolution in die Türkei geflohen waren.
22.03.2022 11:23
Aktualisiert: 22.03.2022 11:23
Lesezeit: 1 min
Politischer Exodus: Tausende Russen fliehen nach Istanbul
Der Ausblick auf den Bosporus, aufgenommen vom Botanischen Garten aus. (Foto: dpa) Foto: Christine-Felice Röhrs

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind „France24“ zufolge Tausende von jungen Russen nach Istanbul geflohen, weil sie aufgrund ihrer politischen Einstellung keine Zukunft mehr für sich sehen. Viele haben sich im Istanbuler Viertel Nişantaşı niedergelassen.

„Wir sind nicht die Art von Menschen, die leichtfertig aus ihrem Land fliehen, nur weil wir ein kleines Problem gesehen haben“, so Nigina Beroeva, eine 38-jährige Dokumentarfilmerin und Journalistin. Es ist nicht das erste Mal, dass ein russischer Exodus einen Zufluchtsort an den Ufern des Bosporus findet.

Hunderttausende weißrussische Aristokraten und Armeeoffiziere flohen vor einem Jahrhundert nach ihrer Niederlage gegen die Bolschewiki nach Istanbul. „France24“ wörtlich: „Die Neuankömmlinge sind jung und gebildet – Designer, Technikentwickler, Journalisten und Schauspieler. Viele befürchteten, in die Armee eingezogen zu werden, und flohen, bevor die Grenzen geschlossen wurden. Andere machten sich Sorgen über ein neues Gesetz, das 15 Jahre Gefängnis für die Verbreitung von ,Fake News‘ über die Armee androht.“

„Es sind vor allem junge Leute aus den Städten, die gegangen sind“, sagt Artur, ein 24-jähriger Schauspieler. In Istanbul teilt er sich eine beengte Wohnung mit drei Freunden: Tatiana, einer Schauspielerin, Igor, einem Regisseur, und Alex, einem Mathematiker.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...

DWN
Politik
Politik New York-Wahl: Was Mamdanis Sieg für Europa bedeutet
22.11.2025

Der Sieg eines radikalen Sozialisten in New York, Deutschlands Stillstand und Polens Aufstieg: Ein Kommentar darüber, wie politische und...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...