Erstmals seit Beginn des vom Ausland gesteuerten Umsturzversuchs in Syrien vor elf Jahren hat Präsident Baschar al-Assad wieder eine Auslandsreise in ein arabisches Land unternommen. Assad traf am vergangenen Freitag zu einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein, wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete.
Demnach führte Assad dort Gespräche mit dem Kronprinzen Abu Dhabis und faktischen Herrscher des Golfstaats, Scheich Mohammed bin Sajid Al Nahjan, sowie mit Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, dem Emir von Dubai.
Sana sowie die emiratische Staatsagentur WAM veröffentlichten Bilder des Besuchs. Dabei ist ein gut gelaunter Assad im regen Austausch mit den emiratischen Vertretern zu sehen. Mit Scheich Mohammed bin Sajid habe er unter anderem über den Abzug ausländischer Kräfte aus Syrien gesprochen sowie über „politische und humanitäre Unterstützung für Syrien und sein Volk“, berichtete WAM.
Assad reiste seit 2011 nur selten ins Ausland. Er besuchte Russland und den Iran, die ihn im Stellvertreterkrieg gegen die Türkei, die USA und Kräfte aus den Golfstaaten militärisch und finanziell unterstützen.
Die Reise ist ein weiteres deutliches Zeichen, dass die Isolation der syrischen Regierung in der arabischen Welt bald enden und das Land in die Arabische Liga zurückkehren könnte. Syriens Mitgliedschaft war dort 2011 ausgesetzt worden. Die Emirate bemühen sich seit längerem um eine Annäherung an Syrien. Im November hatte der emiratische Außenminister Abdullah bin Sajid den international weitgehend isolierten Präsidenten Assad in Damaskus besucht.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums reagierte empört auf den „offensichtlichen Versuch, Baschar al-Assad zu legitimieren“ und warnte Staaten, die auf Syrien zugehen indirekt vor der Verhängung von Sanktionen.