Deutschland

Agrarminister Cem Özdemir: „Weniger Fleisch zu essen, wäre ein Beitrag gegen Putin“

Lesezeit: 1 min
25.03.2022 16:47
Agrarminister Cem Özdemir hat im Interview mit dem „Spiegel“, dass der Konsum von weniger Fleisch, „ein Beitrag gegen Putin“ wäre. Doch der Verband der Fleischwirtschaft protestiert gegen Özdemirs Aussage.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

„Ein System, in dem fast 60% des Getreides als Tierfutter genutzt wird, ist zu Zeiten des Ukraine-Krieges nicht tragbar. Das verdeutlichte Bundesagrarminister Cem Özdemir am Freitag in einem Spiegel-Interview. Seine Aussage, ,weniger Fleisch zu essen, wäre ein Beitrag gegen Putin‘, sorgt beim Verband der Fleischwirtschaft (VDF) für Kritik. ,Eine weitere Reduktion der Tierbestände in Deutschland ist kontraproduktiv‘, erwidert der Verband der Fleischwirtschaft, auf den von Cem Özdemir hergestellten Zusammenhang. Für den Verband ist das Vorgehen des Ministers angesichts der Faktenlage fragwürdig: Wie kann man den Menschen erklären wollen, dass Sie mit persönlichem Fleischverzicht etwas gegen den Krieg in der Ukraine tun könnten“, so „topagrar“.

Durch den Ukraine-Krieg rechnet der Deutsche Bauernverband mit deutlich höheren Preisen für Lebensmittel. In Europa und Deutschland sei aber bis ins erste Quartal 2023 nicht mit Engpässen zu rechnen, sagte Verbands-Präsident Joachim Rukwied am Freitag. „Die Versorgung mit Lebensmitteln für das nächste Jahr ist aus meiner Sicht sichergestellt.“ Hamsterkäufe seien daher unsinnig. Rukwied widersprach Äußerungen aus dem schleswig-holsteinischen Bauernverband, der Brotpreis könnte auf bis zu zehn Euro steigen. „Ich würde die Preiserhöhung bei Brot geringer sehen“, sagte Rukwied. Der Bauernverband präsentierte einen Forderungskatalog an Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), um Kosten zu dämpfen und die Produktion zu sichern.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flüssigerdgas: Erstes deutsches LNG-Terminal an Land wird in Stade gebaut
28.06.2024

Drei LNG-Terminals an Land sollen in Deutschland in Betrieb gehen: Heute beginnt der erste Bau offiziell in Stade bei Hamburg. Das...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaft: Künstliche Intelligenz (KI) - Fluch oder Segen für Deutschlands Arbeitsmarkt?
28.06.2024

Transformation Arbeitswelt: KI-Anwendungen werden bis 2030 den Arbeitsmarkt in Europa und den USA revolutionieren und zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Peak Oil: Energieagentur sieht Ölnachfrage 2028 am Top – und könnte falsch liegen
28.06.2024

Vor dem Hintergrund der Umstellung auf sauberere Energietechnologien erwartet die IEA den Höhepunkt der weltweiten Ölnachfrage bereits...

DWN
Politik
Politik Bauernproteste: Özdemir für kleine Mehrwertsteuer-Anhebung bei Fleisch
28.06.2024

Agrarpolitik: Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Industrie: Chinesische Autobauer laut Studie am innovativsten
28.06.2024

Deutsche Autos galten jahrzehntelang als Weltspitze. Die Konkurrenz nimmt aber rasant zu. Bei der Innovationskraft kommen die deutschen...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Wikileaks-Gründer Julian Assange ist frei! Sieg oder Niederlage für die Pressefreiheit?
27.06.2024

Nach einem jahrelangen Rechtsstreit und fünf Jahren in britischer Haft hat sich Wikileaks-Gründer Julian Assange der Spionagevorwürfe...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konjunktur: Ostdeutscher Wirtschaftsmotor brummt - Kleines oder großes Wunder?
27.06.2024

Aufschwung Ost: Die Wirtschaft wächst in den ostdeutschen Bundesländern doppelt so schnell als im Rest des Landes, wie das Institut für...

DWN
Politik
Politik Machtprobe in Bolivien: Generäle scheitern mit Militärputsch
27.06.2024

Bange Stunden in La Paz: Panzer rollen durch die Innenstadt, Soldaten dringen in den Regierungspalast ein. Doch Präsident Arce bietet den...