Bund, Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen Ende 2021 mit 2319,8 Milliarden Euro in der Kreide, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das sind 6,8 Prozent oder 146,9 Milliarden Euro mehr als Ende 2020, "was insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen ist".
Die Summe entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.906 Euro.
Beim Bund allein erhöhten sich die Verbindlichkeiten um 10,3 Prozent oder 145,0 Milliarden Euro auf 1548,5 Milliarden Euro an. Bei den Ländern fiel der Zuwachs mit 0,3 Prozent auf rund 638 Milliarden Euro dagegen gering aus. Hier gibt es allerdings starke regionale Unterschiede. Die höchsten prozentualen Zuwächse wiesen Sachsen (+24,4 Prozent), Bayern (+11,5 Prozent) und Thüringen (+4,5 Prozent) auf.
Der stärkste Rückgang wurde in Bremen mit 7,9 Prozent verzeichnet. "Dieser beruht vor allem auf den gegenüber dem Jahresende 2020 geringeren Schuldenaufnahmen für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivatgeschäfte", hieß es dazu. In Rheinland-Pfalz - wo die Steuerquellen dank des Erfolgs des Impfstoff-Herstellers Biontech sprudeln - sank die Verschuldung um 7,6 Prozent. In Hessen gab es ein Minus von 4,0 Prozent.
Die Verschuldung der Kommunen sank leicht um 0,2 Prozent auf 133,1 Milliarden Euro. Auch hier gibt es ein starkes regionales Gefälle. Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg wiesen die Gemeinden in Baden-Württemberg mit 9,9 Prozent nach, gefolgt von Schleswig-Holstein (+6,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt (+5,0 Prozent). Die stärksten Rückgänge gab es im Saarland (-9,5 Prozent), in Brandenburg (-7,3 Prozent) und in Thüringen (-6,1 Prozent).
Die Sozialversicherung wies am Ende 2021 einen Schuldenstand von 41 Millionen Euro aus, was einen leichten Rückgang um drei Millionen Euro bedeutet.