Politik

Ungarn: Orbans Fidesz-Partei erringt Sieg bei Parlamentswahl

Lesezeit: 1 min
04.04.2022 09:52  Aktualisiert: 04.04.2022 09:52
Die nationalkonservative Fidesz-Partei des ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orban konnte am Sonntag zum vierten Mal in Folge einen überwältigenden Wahlsieg verzeichnen.
Ungarn: Orbans Fidesz-Partei erringt Sieg bei Parlamentswahl
Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn. (Foto: dpa)

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Die nationalkonservative Fidesz-Partei des ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orban konnte am Sonntag zum vierten Mal in Folge einen überwältigenden Wahlsieg verzeichnen. "Wir haben einen so großen Sieg errungen, dass man ihn sogar vom Mond aus sehen kann", sagte Orban. "Wir haben Ungarns Souveränität und Freiheit verteidigt".

Laut dem vorläufigen Endergebnis nach der Auszählung von rund 98 Prozent der Stimmen erreichte Orbans Fidesz-Partei 53,1 Prozent der Wählerstimmen. Das Oppositionsbündnis unter Führung von Peter Marki-Zay bekam 35 Prozent der Stimmen. Marki-Zay räumte die Niederlage ein. "Wir geben zu, dass Fidesz eine große Mehrheit der Stimmen erhalten hat. Aber wir bestreiten immer noch, dass diese Wahl demokratisch und frei war".

Dem vorläufigen Endergebnis zufolge gewann die Fidesz-Partei auch 88 von 106 Wahlkreisen mit nur einem Abgeordneten. Demnach würde die Fidesz-Partei 135 Sitze und damit eine Zweidrittelmehrheit im ungarischen Parlament erhalten. Das Oppositionsbündnis käme auf 56 Sitze. Die rechtsextreme Partei "Unsere Heimat" würde mit 7 Sitzen ebenfalls ins Parlament einziehen.

Bestimmt wurde der Wahlkampf zuletzt durch den Krieg in der Ukraine, der frühere Themen wie Korruption, die hohe Inflation, eine schwächelnde Wirtschaft und das Verhältnis Ungarns zur EU verdrängte. Orban hat den russischen Einmarsch in der Ukraine zwar verurteilt, vermeidet aber persönliche Kritik an Russlands Präsident Wladimir Putin. Mit der Europäischen Union liegt Orban seit Jahren in vielen Fragen über kreuz. So hat die Staatengemeinschaft Ungarn im Streit über Demokratie-Standards Gelder eingefroren.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte eine umfassende Wahlbeobachtungsmission zu der Abstimmung entsandt, erst die zweite dieser Art in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union.


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