Die NATO-Bündnispartner starten eine "bahnbrechende Initiative", die das technologische Profil der Allianz schärfen soll. Jüngst haben die Außenminister der NATO-Staaten die Charta des Defence Innovation Accelerator for the North Atlantic (DIANA) gebilligt.
Das Projekt soll NATO-Verteidigungspersonal mit den besten Startups, Wissenschaftlern und Technologien der Mitgliedstaaten der Allianz zusammenbringen, um entscheidende Herausforderungen in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung zu meistern.
Dabei soll der Fokus von DANA auf dem Feld der Deep-Tech (Deep Technology) liegen. Zu diesen aufkommenden und disruptiven Technologien (EDT), die von der NATO als vorrangig eingestuft werden, gehören künstliche Intelligenz, Quantentechnologie, Big Data, autonome Systeme, Biotechnologie, neuartige Materialien und Raumfahrt.
Jens Stoltenberg, Generalsekretär der NATO, betont: "In Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft und der Wissenschaft werden die Bündnispartner sicherstellen, dass wir die besten neuen Technologien für die transatlantische Sicherheit nutzen können."
Innovatoren, die sich an DIANA beteiligen, sollen Zugang zu einem Netz von neun sogenannten "Beschleuniger-Standorten" und 47 Testzentren in mehr als 20 Bündnisstaaten erhalten. Beschleuniger-Standorte sollen für Finanzierung, Mentoring und das Knüpfen von Geschäftsbeziehungen mit Startups genutzt werden.
Die Testzentren wiederum sollen Laboratorien und Ausrüstung beherbergen. Zudem soll ein DIANA-Regionalbüro in Großbritannien und eines in Kanada eingerichtet werden. Der Großteil der Testzentren und Beschleuniger-Standorte soll sich jedoch auf europäischem Boden befinden.
Darüber hinaus hat die Allianz auch einen multinationalen NATO-Innovationsfonds angekündigt. Rund eine Milliarden Euro sollen dabei in Tech-Startups in der Frühphase sowie in Deep-Tech-Fonds investiert werden, die den strategischen Zielen der NATO dienen. Laut einer Pressemitteilung der NATO soll es sich dabei um den ersten multistaatlichen Risikokapitalfonds der Welt handeln.
Derzeit nehmen Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Montenegro, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, die Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich an dem Innovationsfonds teil, den Stoltenberg bereits letztes Jahr, auf dem 31. NATO-Gipfel in Brüssel, angekündigt hatte.