Unternehmen

Deutscher Service-Roboterkonzern URG steigt mit bedeutendem Zukauf zu einem Marktführer in Europa auf

Der deutsche Service-Roboter-Konzern URG hat gerade eine wichtige Übernahme gemacht. Doch gibt es ein kleines Problem.
14.04.2022 13:31
Lesezeit: 1 min
Deutscher Service-Roboterkonzern URG steigt mit bedeutendem Zukauf zu einem Marktführer in Europa auf
Der humanoide Roboter mit dem Namen "Pepper", den der japanische Konzern Softbank produziert. Nun gehört er einem deutschen Verbund. (Foto: dpa) Foto: Daniel Bockwoldt

Der deutsche Service-Roboter-Konzern United Robotics Group (URG) wird SBRE übernehmen - die Robotersparte des japanischen Konzerns Softbank. Das teilt URG in einer Erklärung mit. Auf diese Weise entsteht die größte Gruppe ihrer Art in Europa. Durch die Transaktion wird das zugekaufte Unternehmen wieder seinen alten Namen Aldebaran übernehmen. Die Partner gehen davon aus, dass die Akquisition im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen sein wird.

Damit macht das deutsche Unternehmen einen wichtigen Schritt, um seine Strategie umzusetzen, die unter anderem vorsieht, durch Zukäufe und Übernahmen zu wachsen. URG betont, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SBRE “sehr qualifiziert“ seien. Deren Know-how passen den Angaben zufolge gut zum bisherigen Produktportfolio des Unternehmens.

Zudem werde durch die Übernahme die Forschung und Entwicklung (F&E) von URG gestärkt, um weitere Produkte an den Markt zu bringen. Die wohl bekannteste Lösung, die SBRE verkauft hat, ist der humanoide Service-Roboter „Pepper“, den unter anderem Supermärkte während der Pandemie eingesetzt haben, um ihre Kunden auf die gesetzlich vorgeschriebenen Abstandsregeln hinzuweisen.

„Wir freuen uns, SBRE mit 180 außergewöhnlich motivierten Roboter-Spezialisten zu begrüßen“, sagte Thomas Hähn, der Gründer und CEO von URG. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Gruppe international noch breiter aufzustellen“, so der Manager.

SBRE wird Teil eines Technologie-Geflechtes

Hintergrund: URG gehört zu einem Unternehmens- und Technologiegeflecht, das sich auf die Entwicklung und den Verkauf von Robotern konzentriert. Sie gehört zum Automatisierungsverbund der Hahn Group, die sich auf Automotive, Healthcare, Electronics und Consumer Goods fokussiert. Die Gründung von URG hatte zum Ziel, den Verkauf der Service-Robotern zu stärken. Dafür gibt es nach Aussagen des CEO der Hahn Group, Philipp Unterhalt, „ein riesiges Potenzial“. Dies sagte der Manager einmal der Fachpublikation „Automatisierungspraxis“.

Doch auch wenn nach Einschätzung der verantwortlichen Geschäftsleute die Grundidee, die hinter der Akquisition von SBRE steckt, lukrativ erscheint, existiert ein kleines Problem: Der „Pepper“ hat keinen geschäftlichen Erfolg vorzuweisen. So wurden 2021 die Produktion dafür eingestellt und 40 Prozent der Belegschaft von SBRE entlassen. Leicht werden die Umsätze mit diesen Produkten wohl dann doch nicht gemacht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche lehnen US-Einfluss auf Europa klar ab
12.12.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt deutlich: Die Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen eine stärkere Einmischung der USA in europäische...

DWN
Technologie
Technologie OpenAI kontert Google: Neue ChatGPT-Version setzt zum nächsten KI-Sprung an
12.12.2025

Nachdem Googles Gemini zuletzt für Schlagzeilen sorgte, meldet sich OpenAI mit einem neuen ChatGPT-Modell zurück. Die Entwickler wollen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Preise ziehen weiter an: Inflation verharrt über dem Zielwert
12.12.2025

Trotz einer insgesamt moderaten Entwicklung verharrt die Inflation im November bei 2,3 Prozent und damit weiterhin über dem angestrebten...

DWN
Finanzen
Finanzen Lebenshaltungskosten: Geringverdiener geben 60 Prozent ihres Geldes nur für Essen und Wohnen aus
12.12.2025

Steigende Lebenshaltungskosten: Haushalte in Deutschland wenden inzwischen mehr als die Hälfte ihres Geldes alleine für Wohnen und...

DWN
Politik
Politik Koalition verspricht sanierte Straßen und stabile Beiträge
12.12.2025

Im neuen Jahr sollen Millionen Menschen spürbar von Reformen profitieren. Bundeskanzler Merz und Vizekanzler Klingbeil versprechen...

DWN
Politik
Politik Wendet sich Brüssel vom Verbrenner-Aus ab, um die Industrie zu schützen?
12.12.2025

Das geplante Verbrenner-Aus stellt Europas Autobranche vor eine Zerreißprobe. Während der Absatz von Elektroautos in vielen EU-Ländern...

DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...