Politik

EU bereitet Beschlussvorlage für Öl-Embargo gegen Russland vor

Die EU hat damit begonnen, ein offizielles Beschluss-Papier für die Einführung eines umfassenden Öl-Embargos gegen Russland auszuarbeiten.
16.04.2022 15:18
Lesezeit: 1 min
EU bereitet Beschlussvorlage für Öl-Embargo gegen Russland vor
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, zeigt den Fragebogen zur Einleitung des Verfahrens zur Prüfung des Antrags der Ukraine auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union durch die EU-Kommission, den er von Ursula von der Leyen erhalten hat. (Foto: dpa) Foto: Adam Schreck

Die EU hat mit der Ausarbeitung ihres Vorschlags für ein Embargo für russische Ölimporte begonnen, berichtet die „New York Times“ unter Berufung auf Brüsseler Beamte und Diplomaten.

Das Embargo wird höchstwahrscheinlich schrittweise eingeführt, ähnlich wie das geplante russische Kohleembargo, das im August 2022 in Kraft tritt, um den Importeuren Zeit zu geben, alternative Lieferanten zu finden, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Vertreter der ukrainischen Regierung haben wiederholt ein vollständiges EU-Embargo für russische Energielieferungen gefordert.

Einige EU-Mitglieder, insbesondere Ungarn, haben sich gegen ein Energieembargo ausgesprochen und argumentiert, dass die Auswirkungen auf ihre Volkswirtschaften verheerend sein würden. Das ist vielleicht der Grund, warum in Brüssel ein stufenweises Vorgehen diskutiert wird. Was die alternativen Lieferanten betrifft, so hat die OPEC bereits erklärt, dass sie die Lücke, die durch ein russisches Lieferembargo hinterlassen werden würde, nicht füllen könne.

Nach Informationen des „New York Times“ wird das Ölembargo erst nach der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich diskutiert, um die Chancen von Amtsinhaber Emmanuel Macron auf eine zweite Amtszeit nicht zu beeinträchtigen.

„Die Kommission und die EU-Mitglieder haben sich schlau davor gescheut, rote Linien zu definieren, die eine Sanktionsreaktion auslösen würden, seit Russland die Ukraine angegriffen hat“, sagte der Emre Peker, Direktor der „Eurasia Group“ und türkischer Geopolitiker, gegenüber dem US-amerikanischen Blatt.

„Ich gehe davon aus, dass die EU davor zurückschrecken wird, Auslöser zu definieren, da die anhaltende Eskalation durch Russland in der Ostukraine und die Enthüllungen aus Bucha und anderswo weiterhin eine verhärtete europäische Haltung vorantreiben. Alle anderen großen Katastrophen, die sich abspielen, werden der Reaktion der EU nur mehr Schwung verleihen“, fügte er hinzu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...