Politik

Russland verstärkt Angriffe auf Ukraine, „Raketen-Regen“ auf Lemberg

Russland weitet seine Angriffe auf die Ukraine aus. Insbesondere die ukrainische Stadt Lemberg, die sich unweit der Grenze zu Polen befindet, ist im Visier der russischen Armee. Eine Intensivierung der russischen Angriffe hatten die DWN zuvor prognostiziert.
18.04.2022 15:08
Aktualisiert: 18.04.2022 15:08
Lesezeit: 1 min
Russland verstärkt Angriffe auf Ukraine, „Raketen-Regen“ auf Lemberg
Russland beschießt Lemberg mit Raketen. (Google Maps/DWN)

Russland geht dazu über, seine Angriffe auf die Ukraine zu intensivieren. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten hatten am 15. April 2022 nach dem Untergang des russischen Flaggschiffs „Moskwa“ genau diese Entwicklung prognostiziert. Die Prognose findet sich im Artikel mit dem Titel „Nach Untergang der „Moskwa“: Russland wird Krieg in Ukraine verschärfen“.

Bei Raketenangriffen auf die westukrainische Großstadt Lemberg sind nach dortigen Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Unter den Verletzten sei auch ein Kind, schrieb der Bürgermeister von Lemberg, Andrij Sadowyj, auf seiner Facebook-Seite. Die Rettungskräfte seien im Einsatz, sagte er. Die historische Altstadt von Lemberg gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Der „Washington Post“ zufolge ist Lemberg der Hauptumschlagplatz für westliche Waffen an die Ukraine.

„Der Angriff markierte eine tödliche Ausweitung des russischen Krieges auf eine Stadt, die zu einem Zufluchtsort für Tausende geworden ist, die sowohl aus dem Osten als auch aus dem Osten fliehen ein wichtiges Versorgungs- und Logistikzentrum“, teilten ukrainische Regierungsbeamte dem US-Sender „NBC“ mit. Die Geschosse werden als „starke“ Marschflugkörper beschrieben.

Über die Anzahl der Raketen gibt es unterschiedliche Angaben, so die dpa. Sadowyj sprach insgesamt von fünf Einschlägen, Gebietsgouverneur Maxym Kosyzkyj von vier Raketen. Drei davon hätten Militärobjekte getroffen, eine sei auf ein ziviles Objekt, einen Reifenservice, abgeschossen worden, teilte er mit. Daneben sollen auch ein Hotel und rund 40 Autos beschädigt worden sein. Deshalb dürften mehr als nur fünf bis zehn Raketen auf Lemberg abgeschossen worden sein.

Lemberg war in der Vergangenheit schon Ziel von Luftangriffen. In der Nähe der Stadt gibt es mehrere Militärobjekte. Darüber hinaus haben die russischen Streitkräfte auch ein Treibstofflager beschossen. Lemberg gilt auch als wichtiger Umschlagpunkt für Waffenlieferungen aus dem Westen. Russland hatte diese Waffenlieferungen als legitimes Ziel für eigene Luftangriffe genannt und zuletzt damit gedroht, diese Lieferungen verstärkt zu bekämpfen.

Die Lage in Mariupol ist nach Angaben Kiews ebenfalls kritisch. Die Lage sei „extrem schwierig“, sagt der Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Olexander Motusjanyk. Die Hafenstadt sei aber noch nicht vollständig in der Hand der Russen. Weiter sagt er, dass die russischen Luftangriffe um über 50 Prozent zugenommen hätten. Immer öfter seien Teile der Infrastruktur Ziele der Attacken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 100 Tage Trump-Deal – Zollfrieden oder Wirtschaftsbremse? Europas Firmen zahlen den Preis
03.11.2025

Hundert Tage nach dem vielbeschworenen Handelsdeal zwischen Brüssel und Washington zeigt sich: Der vermeintliche Durchbruch hat seinen...

DWN
Politik
Politik Anders Fogh Rasmussen hat viele Male mit Putin die Kräfte gemessen. Jetzt schlägt er Alarm
03.11.2025

Ein Ex-NATO-Generalsekretär warnt: Europa ist zu langsam, zu zögerlich und falsch geführt. Anders Fogh Rasmussen fordert eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef fordert spätere Rente: Längeres Arbeiten für den Wohlstand
03.11.2025

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel spricht sich angesichts der schwachen deutschen Wirtschaft für ein längeres Arbeitsleben aus. „Wir...

DWN
Technologie
Technologie Gesetz gegen digitalen Voyeurismus? Justizministerium will Lücke schließen
03.11.2025

Ein Vorfall in Köln sorgte für Entsetzen: Ein Mann filmte im Frühjahr den Po einer joggenden Frau – anzeigen konnte sie ihn nicht,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nur jede dritte Führungskraft ist weiblich – Deutschland hinkt hinterher
03.11.2025

Trotz fast gleicher Erwerbstätigenzahlen von Frauen und Männern bleiben Frauen in Deutschlands Führungsetagen weiterhin die Ausnahme. Im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau im freien Fall – Aufträge brechen im September dramatisch ein
03.11.2025

Alarmstufe Rot für Deutschlands Maschinenbauer: Nach einem äußerst schwachen September steuert die Branche auf ein Produktionsminus von...

DWN
Politik
Politik General Breuer will alle jungen Männer mustern – Bundeswehr rüstet sich für den Ernstfall
03.11.2025

Ein Satz, der aufhorchen lässt: Alle jungen Männer sollen wieder gemustert werden. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führung als Schlüsselfaktor: Wie Chefs Mitarbeiter halten oder vertreiben
03.11.2025

Mitarbeiter kündigen selten wegen Gehalt oder Karrierechancen – entscheidend ist meist der Vorgesetzte. Eine Studie zeigt: Jeder zweite...