Die russische Führung hat scharf auf das Verbot von prorussischer Symbolik in der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau reagiert. Der russische Senator Alexej Puschkow drohte der Präsidentin der Republik, Maia Sandu, sie könne im "Mülleimer der Geschichte" landen. "Sie sollte sich vorsichtiger gegenüber Russland und seinen Symbolen äußern, umso mehr da Chisinau nicht für russisches Gas zahlen kann", schrieb Puschkow auf seinem Telegram-Kanal.
Die Republik Moldau, zwischen der Ukraine und Rumänien gelegen, bemüht sich im Zuge des Ukraine-Kriegs um die EU-Mitgliedschaft. Chisinau - die Hauptstadt des Landes - hat Kiew humanitäre, aber keine militärische Hilfe gegen Russland gewährt. In dem Konflikt selbst erklärte sich die Republik Moldau neutral und hat sich auch nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligt.
Anfang der Woche allerdings verbot Chisinau die Symbole Z und V, mit der die russischen Truppen beim Angriff auf die Ukraine markiert sind, sowie das St.-Georgs-Band, welches als Kennzeichen der Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin, aber auch der prorussischen Separatisten in der Ukraine gilt. Sandu begründete das Verbot damit, dass die Symbole die Gesellschaft spalteten. Ihr Platz sei auf der "Müllhalde der Geschichte", sagte sie. Puschkows Antwort schließt daran an. Der Senator gilt als einer der Lautsprecher der russischen Außenpolitik.
Die Republik Moldau ist stark abhängig von russischen Gaslieferungen. Zudem gibt es in dem Land ebenfalls Separationsbestrebungen. Die abtrünnige Teilrepublik Transnistrien wird de facto seit den 90er Jahren von einem prorussischen Regime regiert und von russischen Truppen gestützt. In der Republik Moldau herrschen daher Befürchtungen, dass nach einem Sieg der russischen Invasionstruppen in der Ukraine der Kreml seine Armee auch in ihr Land einmarschieren lassen könnte.