Deutschland

"Gehört auf Sanktionsliste der Putin-Profiteure": CDU, FDP und Grüne wollen Schröder abstrafen

Der Altkanzler gehöre, so ein FDP-Mann, "nicht mehr zu Créme de la Créme der deutschen Innenpolitik, sondern zur Créme de la Kreml."
27.04.2022 11:56
Aktualisiert: 27.04.2022 11:56
Lesezeit: 1 min
"Gehört auf Sanktionsliste der Putin-Profiteure": CDU, FDP und Grüne wollen Schröder abstrafen
Der deutsche Ex-Kanzler Schröder war lange unter anderem als Leiter des Verwaltungsrats des Pipeline-Projekts Nord Stream 2 tätig. Kritiker werfen ihm jetzt mangelnde Distanz zu Russland vor. (Foto: dpa)

Politiker von FDP, Grünen und CDU haben sich für Sanktionen gegen Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) wegen dessen russlandfreundlicher Haltung ausgesprochen. "Er gehört so rasch wie möglich auf die Sanktionsliste der Putin-Profiteure", betonte FDP-Präsidiumsmitglied Moritz Körner gegenüber dem Handelsblatt. Schröder sei heute wichtigster Mann des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Deutschland. "Er gehört nicht mehr zu Créme de la Créme der deutschen Innenpolitik, sondern zur Créme de la Kreml."

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter plädierte gegenüber dem Handelsblatt ebenfalls für Sanktionen: "Dass sich Schröder immer noch nicht von Putin und Russland distanziert, zeigt nur, wie tief er in dessen Diensten steht." Deshalb sei eine Sanktionierung zu befürworten, die ja gerade auch Putins Clique treffen solle. Zu dieser gehöre eben auch Schröder.

Auch der grüne Europa-Abgeordnete Reinhard Bütikofer forderte, Sanktionen gegen Schröder und andere ehemalige europäische Politiker zu prüfen, "die sich inzwischen an Wladimir Putin verkauft haben". Außerdem solle Schröder die Amtsausstattung als ehemaliger Bundeskanzler entzogen werden und aus der SPD ausgeschlossen werden, sagte Bütikofer dem Handelsblatt.

Schröder steht massiv in der Kritik, weil er sich trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht auf seinem Posten beim russischen Energieunternehmen beharrt. Sogar SPD-Parteichefin Saskia Esken forderte ihn auf, nach bald 60 Jahren der SPD-Mitgliedschaft nun aus der Partei auszutreten. Neben Schröder wird zuletzt aber auch verstärkt die SPD insgesamt für ehemals mangelnde Distanz zu Russland kritisiert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Arbeitsplatz 2030: Wie KI Bürojobs neu definiert
09.12.2025

Roboter übernehmen nicht mehr nur Fließbänder, sondern auch Schreibtische. Die künstliche Intelligenz dringt tief in den Büroalltag...

DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...