Politik

Slowakei und Polen liefern Kampfflugzeuge an Ukraine

Die Slowakei und Polen bereiten die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine vor. Die MiG-29 sowjetischer Bauart wollte man längerfristig sowieso loswerden.
30.04.2022 09:07
Aktualisiert: 30.04.2022 09:07
Lesezeit: 1 min
Slowakei und Polen liefern Kampfflugzeuge an Ukraine
Die Ukraine erhält Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart aus der Slowakei. (Foto: dpa) Foto: Roman Pilipey

Die Slowakei und Polen haben eine Vereinbarung getroffen, die es ermöglicht, slowakische MiG-29-Kampfflugzeuge an die Ukraine zu übergeben. Das gaben die Verteidigungsminister der beiden Länder am Freitag in Bratislava bekannt. Polen habe sich bereit erklärt, mit seinen amerikanischen F-16 den slowakischen Luftraum zu sichern, wenn die MiG nicht mehr zur Verfügung stehen, sagte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad.

Sein polnischer Amtskollege Mariusz Blaszczak bezeichnete es als «vollkommen natürlich», dass die polnische Luftwaffe ihr Einsatzgebiet auf das südliche Nachbarland ausdehne. Die Slowakei ist wesentlich kleiner als Polen, beide EU- und Nato-Länder grenzen direkt an die Ukraine und unterstützen diese intensiv mit humanitärer und militärischer Hilfe.

Nad und andere Vertreter der slowakischen Regierung hatten zunächst stets dementiert, dass die Slowakei dem ukrainischen Wunsch nach Übergabe der MiG-Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart nachkommen könne. Diese Flugzeuge wolle man zwar längerfristig loswerden, weil nur Techniker aus dem feindlichen Russland sie warten könnten. Vorerst aber seien sie unverzichtbar, bis die Slowakei ihre bereits vor einigen Jahren in den USA bestellten F-16 bekomme.

Ähnlich hatte Nad zunächst auch das ebenfalls aus sowjetischer Entwicklung stammende Flugabwehrsystem S-300 für unverzichtbar erklärt. Anfang April gab er dann überraschend bekannt, das Raketensystem sei der Ukraine geschenkt und bereits heimlich dorthin geliefert worden. Die slowakische Opposition warf der Regierung deshalb vor, die eigene Bevölkerung zu belügen und ohne ausreichenden militärischen Schutz zu lassen.

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