Deutschland

Einmal Schausteller, immer Schausteller: Branche blickt optimistisch in die Zukunft

Lesezeit: 1 min
05.05.2022 12:39
Die Corona-Maßnahmen haben den Kirmes-Beschickern stark zugesetzt - aber jetzt geht es mit voller Kraft weiter.
Einmal Schausteller, immer Schausteller: Branche blickt optimistisch in die Zukunft
Mit rund vier Millionen Besuchern zählt die Cranger Kirmes in Wanne-Eickel zu den drei größten Kirmessen Deutschlands. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Endlich wieder Licht am Ende des Tunnels: Im Gegensatz zu anderen Dienstleistern sind die Schausteller gut über die Corona-Zeit hinweggekommen. Jetzt herrscht wieder Aufbruchsstimmung. Interessant dabei: Es gibt kaum einen Schausteller, der die Krise nicht überlebt hat.

„Schausteller sind Improvisationskünstler,“ sagt Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerverbandes im Gespräch mit den DWN: „Entweder haben sie sich kurzfristig eine andere Tätigkeit gesucht oder von Überbrückungshilfen profitiert.“

Mittlerweile sei das Geschäft wieder überproportional gut angelaufen. „Die Menschen haben die familienorientierten Veranstaltungen wieder für sich entdeckt,“ so Ritter weiter. Ob Karussells, Riesenräder, Achterbahnen, Autoskooter oder Attraktionen wie Wurf- und Schießbuden, mobile Gastronomie- und Verkaufsbetriebe - das lange Warten scheint ein Ende zu haben.

Traditionell begann die Kirmessaison zu Ostern und endet mit dem Erntedankfest im Oktober. Dabei ziehen rund 5.000 Schaustellerbetriebe über das Land und teilen sich die rund 9.700 Märkte, die jährlich in Deutschland stattfinden unter sich auf. Fast gänzlich (99 Prozent) sind es Familienbetriebe; nur vereinzelt, vor allem wenn es um das „Achterbahn-Geschäft“ geht, auch größere Unternehmen. Insgesamt beschäftigt die Branche der deutschen Schausteller rund 40.000 Menschen, die einen jährlichen Umsatz von 4,75 Milliarden Euro generieren. Allerdings teilen sie sich diesen Umsatz mit zehntausenden von Markthändlern, Brauereien, Vereinen, der örtlichen Gastronomie sowie Metzgereien, Bäckereien und Kunsthandwerkern.

Neben dem Oktoberfest mit rund sechs Millionen Besuchern, davon mit einem beträchtlichen Anteil an Ausländern, zählen die Cranger Kirmes in Wanne-Eickel sowie das Düsseldorfer Schützenfest mit jeweils vier Millionen zu den Publikumsmagneten. Tendenz steigend.

„Wir hoffen nun auf eine Saison ohne Beeinträchtigungen“, so Ritter. Allerdings mahnt er zusammen mit dem Städtetagpräsidenten Markus Lewe die Schausteller, Veranstalter und örtlichen Behörden mit Augenmaß vorzugehen, sprich mit guten Konzepten ein buntes Treiben auf Volksfesten, Märkten, Stadt- und Schützenfesten unter Corona-Bedingungen zu ermöglichen. Die Kirmessen und Volksfeste können dank des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 16. Februar wieder größtenteils unter Vor-Corona-Bedingungen durchgeführt werden.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...