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EU und USA wollen Bio-Labore sicherer machen

Lesezeit: 1 min
09.05.2022 13:00
US-Experten warnen vor akuter Bedrohungslage – Aufsichtsbehörden müssten "jetzt Änderungen vornehmen".
EU und USA wollen Bio-Labore sicherer machen
Seit Anfang 2020 hielt das Corona-Virus die Welt in Atem. US-Experten drängen jetzt darauf, Bio-Labore besser zu sichern. (Foto: dpa)

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Eine Reihe neuer Richtlinien und Berichte in der EU und den USA befassen sich mit dem potenziellen Risiko sich aus wissenschaftlichen Laboren verbreitender gefährlicher Krankheitserreger. Triebfeder der Bemühungen ist vor allem die Befürchtung, dass laxe Sicherheitsstandards eine neue Pandemie auslösen könnten.

So habe die Europäische Kommission die EU-Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, die Sicherheitsstandards in Biolaboren regelmäßig zu überprüfen, während ein bedeutende US-Fachkommission vorschlage, neue Zuschüsse zur Untersuchung von Biorisiken in Forschungseinrichtungen zu gewähren.

Das berichtet das Online-Portal "SCIENCE|BUSINESS", dessen inhaltlicher Fokus auf der Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wirtschaft und Politik liegt. Während es als noch nicht bewiesen gilt, dass das Corona-Virus seinen Ursprung in einem Labor im chinesischen Wuhan genommen hat, so habe die Debatte darüber mehr Aufmerksamkeit auf eine mögliche Notwendigkeit strengerer Laborkontrollen gelenkt.

Laut einem Bericht der Bipartisan Commission on Biodefence, einer überparteilichen Organisation ehemaliger Regierungsbeamter, die die Kompetenz der US-Regierung in Sachen Bioverteidigung analysiert, müssten "die Aufsichtsbehörden jetzt Änderungen vornehmen", bevor es zu einer katastrophalen versehentlichen Freisetzung aus einem dieser Labore käme. Das Risiko laut dem Bericht immerhin zu.

Asha George, Geschäftsführerin der Bipartisan Commission on Biodefense wird von SCIENCE|BUSINESS mit der Einschätzung zitiert, dass die US-Regierung ist sich der Notwendigkeit, die biologische Sicherheit im Labor zu verbessern, zwar bewusst, aber bisher noch nicht in der Lage gewesen sei, neue Programme zu schaffen, die die Forschungseinrichtungen nicht überfordern würden.

Weil es sich bei der Bipartisan Commission on Biodefense letztlich aber um eine private Organisation handelt, müssen sich weder Gesetzesmacher noch Regierung an die Empfehlungen der Einrichtung halten. Dafür wird jetzt aber mindestens einer der Impulse der Kommission vom weißen Haus in Angriff genommen. So soll laut SCIENCE|BUSINESS erforscht werden, anhand welcher Maßnahmen die allgemeine Sicherheit in Bio-Laboren erhöht werden könne.

In einer Pressemitteilung kritisierte die Kommission bereits im Kontext der Corona-Pandemie, dass die US-Regierung von insgesamt 87 von der Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen lediglich drei umgesetzt habe. "Die COVID-19-Pandemie war vorhersehbar", betonte der Vize-Chef der Kommission, der ehemalige Senator Joe Lieberman, schließlich sogar.

"Das hat unsere Kommission von den Experten erfahren, die wir seit Beginn unserer Tätigkeit im Jahr 2014 konsultiert haben. Diese globale Krise war das Ergebnis einer vorhersehbaren Kombination aus Mutationen, mangelnder Immunität, schlechter Vorbereitung, begrenzter Überwachung und dem Versäumnis, aus vergangenen Pandemien zu lernen", so Lieberman.

Mit dem sich zunehmend verschärfenden Krieg in Osteuropa könnten Bio-Labore auch aus verteidigungspolitischer Sicht wieder in den Vordergrund rücken. So warnte die US-amerikanische Außenstaatssekretärin Victoria Nuland bereits Anfang März vor möglichen russischen Angriffen auf ukrainische Forschungseinrichtungen.


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